Der Tagesspiegel: Gesamtmetall-Präsident: Es gibt nichts mehr zu verteilen
Berlin (ots)
Der Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Martin Kannegiesser, hat an die IG Metall appelliert "sich mehr als bisher von der traditionellen Verteilungsfixierung zu lösen". Kannegiesser sagte dem Tagesspiegel (Freitagsausgabe), "niemand kann sich auf Dauer der Macht des Faktischen verschließen". Immerhin jedoch "beginnen die Gewerkschaften zumindest in Teilen, sich jetzt konstruktiv in das Ringen um die Zukunftsfähigkeit der Kostenstrukturen unserer Arbeit einzubringen". Kannegiesser zufolge gibt es auf absehbare Zeit nichts zu verteilen. "Jahrzehntelang konnten wir uns im Jahresrhythmus auf die Verteilung von Zuwächsen beschränken. Jetzt geht es darum, Lösungen für den Erhalt unseres Lebensstandards zu erarbeiten. Wir möchten dies gemeinsam mit den Gewerkschaften leisten", sagte der Gesamtmetall-Präsident. "Wir alle müssen uns beruflich noch mehr anstrengen, und dies geht in Teilen der Wirtschaft und Berufsgruppen nicht ohne verlängerte Arbeitszeiten." Die Ertragssituation vieler Firmen sei zwar "deutlich besser" geworden, doch "Beschäftigung in Deutschland zu halten, das bleibt ein schweres Geschäft." Die Tarifverträge sollten künftig stärker auf konjunkturelle Schwankungen Rücksicht nehmen:"Konjunkturelle Entwicklungen sollten mit Einmalzahlungen abgegolten werden, die in bestimmtem Rahmen an die wirtschaftliche Situation des Unternehmens angekoppelt sind." Schließlich warnte Kannegiesser die IG Metall "falsche Erwartungen für die Tarifrunde 2006 zu wecken". "Dazu gehört auch, die Arbeitgeber in ihrem Bemühen um faire Anpassung unserer gesetzlichen und tariflichen Standards an ein verändertes Umfeld nicht weiterhin ständig zu diffamieren", sagte Kannegiesser dem Tagesspiegel.
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