Der Tagesspiegel: Entlassener Kulturchef der WM 2006 erhebt Vorwürfe gegen Innenministerium
Berlin (ots)
Der entlassene Geschäftsführer des Kunst - und Kulturprogramms der Fußball-WM 2006, Raju Sharma, hat heftige Vorwürfe gegen das für Sport zuständige Innenministerium erhoben. "Vielleicht habe ich mich gegenüber dem Aufsichtsratsvorsitzenden nicht hinreichend devot verhalten", sagte Sharma dem Tagesspiegel (Mittwoch-Ausgabe) zu den Gründen seiner überraschenden Entlassung. Der Aufsichtsratsvorsitzende ist Göttrik Wewer, Staatssekretär im Bundesinnnenministerium. Raju Sharma war kurz vor dem Jahreswechsel als Geschäftsführer der Stiftung entlassen worden, die das Kunst- und Kulturprogramm der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 verantwortet. An seiner Stelle wurde der Berliner Medien- und Kulturmanager Volker Bartsch eingesetzt.
Im Aufsichtsrat war der Personalwechsel damit begründet worden, dass sich Sharma im Ton gegenüber Mitarbeitern des Ministeriums vergriffen habe. Sharma wies das gegenüber dem Blatt zurück: "Ich kenne diese bizarren Vorwürfe aus den Medien, habe aber überhaupt keine Ahnung, was damit gemeint sein soll. Mit den WM-Mitarbeitern im Innenministerium und bei der Bundesregierung hatte ich keine Probleme." Sharma kritisierte, ihm gegenüber sei seine Entlassung nie begründet worden. Der Aufsichtsrat, in denen auch die Sportpolitiker der Parteien sitzen, hätte seine Arbeit als Geschäftsführer bei der letzten Sitzung vor seiner Entlassung ausdrücklich gelobt. Sharma fragte: "Auf Grundlage welcher Informationen hat der Aufsichtsrat meine kurzfristige Abberufung beschlossen?"
Die Kritik, unter Sharmas Geschäftsführung sei die Öffentlichkeitsarbeit des Kunst- und Kulturprogramms unzureichend gewesen, gab Sharma an das Innenministerium zurück: "Das Bundesinnenministerium hatte mir keinerlei Mittel für Öffentlichkeitsarbeit bewilligt. Da sollte man keine Wunder erwarten, zumal man mir auch nur eine einzige Mitarbeiterin zugestanden hatte", sagte Sharma dem Tagesspiegel.
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