Der Tagesspiegel: Wirtschaftsexperte Burda befürchtet langfristig weicheren Euro wegen neuer Stabilitätskriterien
Berlin (ots)
Der Berliner Wirtschaftsprofessor Michael Burda fürchtet, dass nach der EU-Einigung auf weichere Kriterien des Stabilitätspakts nötige Strukturreformen nicht nur in Deutschland ausbleiben und die Stärke des Euro langfristig leidet.
Unmittelbar wirke sich die Einigung nicht auf die Stärke des Euro aus. "Es ist die Stabilität des Euro in zehn oder 15 Jahren, die durch eine Aufweichung der Kriterien gefährdet wird. Das ist aber eine langfristige Perspektive, für die sich Politiker in der Regel nicht interessieren", sagte Burda dem Tagesspiegel (Dienstagausgabe).
Er sehe zwei mögliche Sznearien für Deutschland: Man könnte sich vorstellen, die Deutschen nehmen den Freiraum, sie senken die Steuern und machen Strukturpolitik und geben so der Volkswirtschaft Schub. Man könnte sich aber auch vorstellen, die Deutschen kriegen diese Kulanz und tun nichts. Und in fünf Jahren stehen wir wieder an dem gleichen Punkt, nur mit mehr Schulden.
Berlin sei ein Beispiel dafür, welche Eigendynamik solche Prozesse entwickeln könnten. Bei der Wiedervereinigung stand die Stadt quasi schuldenfrei da, jetzt ist sie völlig überschuldet und kommt da nur sehr schwer wieder heraus, sagte Burda.
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