Der Tagesspiegel: Deutsche Industrie räumt eigene Versäumnisse ein
Berlin (ots)
Angesichts der größten Rückrufaktion in der Geschichte von Mercedes oder den technischen Problemen bei der Maut-Einführung sieht die deutsche Industrie durchaus eigene Versäumnisse. Es handele sich aber nicht um Defizite bei Technologien, sondern allenfalls Management- und PR-Probleme, sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Ludolf von Wartenberg, dem Tagesspiegel am Sonntag. Das liegt nicht an der Ingenieurleistung. Die ist perfekt. Das Problem liegt in der Wertschöpfungskette, im Management. Ganze Produktketten werden ausgegliedert. So wird zwar Shareholder Value erreicht, aber die Qualität kann auf der Strecke bleiben, sagte er. Die Markteinführung neuer Technologien wie der Maut erfolge unter zu großem Zeitdruck. Das Maut-System ist heute ein voller Erfolg. Es gibt Interesse in Großbritannien und Tschechien, aber auch in Brasilien, China und Regionen der USA. Von Wartenberg bekräftigte, dass neben der Umsetzung der Ergebnisse des Job-Gipfels von Regierung und Opposition weitere Reformen nötig seien, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Wenn Deutschland so weiter macht, kann es nicht damit rechnen, weiter zu den führenden Volkswirtschaften der Welt zu gehören", sagte er. Wir werden kein Land der billigen Massenproduktion sein, sondern der kapital- und lohnintensiven Fertigung. Deswegen ist Forschung und Entwicklung so wichtig. Deswegen müssen wir den Bildungsbereich reformieren.
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