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Der Tagesspiegel

Der Tagesspiegel: Aussage von Außenminister Fischer im Untersuchungsausschuss wird am 25.4.live im TV übertragen. Dies beschloss der Ausschuss in Berlin
Er brach damit mit dem bisher geltenden Übertragungsverbot.

Berlin (ots)

Die Visa-Affäre wird zum Fernsehkrimi; die Aussage
von Außenminister Joschka Fischer im Untersuchungsausschuss wird am
25. April sogar live im Fernsehen übertragen. Dies hat der Ausschuss
in Berlin beschlossen. Er brach damit mit dem bisher geltenden
Übertragungsverbot. Nicht alle Sender werden jedoch live und in
voller Länge übertragen. Das ZDF wird keine Live-Bilder von den
Zeugenaussagen im Untersuchungsausschuss senden. „Wir werden keine
filettierten Einzelteile zeigen", sagte Chefredakteur Nikolaus
Brender dem Tagesspiegel. „In einem Vollprogramm wie dem ZDF ist es
sehr schwer möglich, plötzlich in den Untersuchunggsausschuss zu
schalten und dann stundenlang eine Zeugenaussage live zu übertragen."
Als wesentliches Argument gegen eine Live-Übertragung nannte Brender
zudem, dass „wir für den Zuschauer die Aussagen journalistisch
einordnen müssen". Das allerdings werde das zweite Programm leisten -
in den Nachrichten und gegebenenfalls in „Spezial"-Sendungen. „Den
Umfang dieser Berichterstattung werden wir vom Sachstand abhängig
machen", kündigte Brender an. Nichts anders als das ZDF will die ARD
vorgehen. Chefredakteur Hartmann von der Tann sagte, dass „das Erste
über die Zeugenaussagen in vielleicht verlängerten Nachrichten
berichten wird und abends Zusammenfassungen senden wird, vermutlich
in Form eines ,Brennpunktes'". <NO1>Chefredakteur Nikolaus<NO>Auch
hier gilt die Maxime: Die Auftritte müssen journalistisch aufbereitet
und eingeordnet werden. Als erster kommt der ehemalige Staatsminister
im Auswärtigen Amt, Ludger Volmer, vor die Kamera, dessen Befragung
bereits am Donnerstag kommender Woche stattfindet.</SB>Genau wie
Fischer hat Volmer seine Einwiligung bereits gegeben. Außerdem soll
die Anhörung des ehemaligen Staatssekretärs und derzeitigen
UN-Botschafters Gunter Pleuger im Fernsehen gezeigt werden. Darüber
hinaus will der Ausschuss die Befragung weiterer Zeugen übertragen
lassen, soweit diese Minister, Staatsminister oder Staatssekretäre
sind. Namen seien noch nicht benannt worden. Phoenix, der Ereignis-
und Dokumentationskanal von ARD und ZDF, wird die Aussage von
Außenminister Fischer live und in voller Länge übertragen, teilte der
Sender mit. „Auch die Aussagen weiterer Zeugen auf Minister- und
Staatssekretärsebene wie die von Volmer sowie vom früheren
Staatssekretär im Auswärtigen Amt, Gunter Pleuger, wird Phoenix live
ausstrahlen, wenn diese einer Übertragung zustimmen." Der Sender habe
in den letzten Jahren als einziger Fernsehkanal auch zunehmend
öffentliche Anhörungen in den ständigen Ausschüssen des Bundestages
übertragen. Der private Nachrichtensender n-tv wies am Freitag darauf
hin, dass auch in seinem Programm für die Fischer-Aussage eine
Übertragung geplant sei. Die Live-Bilder würden redaktionell
eingebettet. N24 wird Fischers Aussage „in jedem Fall übertragen",
teilte ein Sprecher des Berliner Senders mit. Je nach Umfang wird
entweder in voller Länge oder in kommentierter Form übertragen, das
nötige Signal sei bereits beantragt worden. Zudem wird der Sender vor
Ort mit Reportern vom Geschehen berichten. Dem Leiter des
Bundestagsreferats Online-Dienste und Parlamentsfernsehen, Hartwig
Bierhoff, wurde bereits signalisiert, dass seine Abteilung für die
Erstellung des Fernsehbildes verantwortlich sein soll. „Wir werden
uns am nächsten Dienstag mit der Bundestagsverwaltung, mit
Abgeordneten und Mitgliedern des Untersuchungsaussschusses zu einem
ersten Treffen zusammensetzen", sagte Bierhoff dem Tagesspiegel. „Wir
haben das nötige technische Equipment und auch die Erfahrung durch
die Übertragungen der Plenarsitzungen und von öffentlichen
Ausschusssitzungen", ergänzt der Referatsleiter. <NO1>Der
Sitzungssaal im Reichtstag wird von ingesamt sieben Kameras erfasst,
bei den Anhörungen und Ausschusssitzungen stehen fünf Kameras bereit.
„Da die Kameras digital vom Regieraum aus gesteuert werden, muss
dafür auch kein Kameramann herumlaufen", erklärt Bierhoff das
Verfahren. Die technische Abwicklung liegt bei Studio Berlin
Adlershof, einer Tochtergesellschaft des NDR, mit dem der Bundestag
einen Dienstleistungsvertrag geschlossen hat. Die Sender wie
beispielsweise n-tv, N24 oder Phoenix erhalten das Bildmaterial
kostenlos. Die Qualität der Bilder entspricht den üblichen Standards,
„wir setzen die gleichen Beta-EB-Geräte ein wie die Fernsehsender",
so der Referatsleiter. Die Regie liegt in Händen von Studio Berlin
Adlershof, allerdings gelten feste Regeln für die Aufnahmen. „Genau
wie von den übrigen akkreditierten Journalisten dürfen im Bundestag
beispielsweise keine Dokumente fotografiert oder mit einer
Fernsehkamera abgelichtet werden", sagt Bierhoff. Wo genau die
Kameras stehen, ist hingegen nur eine Detailfrage, sagt
Bundestagspressesprecher Michael Reinhold. Wichtig sei, „dass die
parlamentarische Arbeit nicht gestört werde".
Inhaltliche Fragen richten Sie bitte an: Der Tagesspiegel, Ressort
Medien, Tel: 030-26009-313
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

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Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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