Der Tagesspiegel: Porsche hat nichts gegen Kapitalismus-Kritik der SPD - Trigema hält sie für "im Kern richtig"
Berlin (ots)
Die Kapitalismus-Kritik der SPD stößt bei Unternehmen nicht nur auf Ablehnung. Porsche-Sprecher Anton Hunger sagte dem Tagesspiegel (Mittwochausgabe), die Aufregung über die Äußerungen von Franz Müntefering sei nicht nachvollziehbar. "Es muss einem SPD-Chef gestattet sein, vor einer wichtigen Wahl seine Klientel hinter dem Ofen hervorzulocken." In einigen Punkten habe er nicht ganz Unrecht. "Die Unternehmen bei ihrer Verantwortung für den Standort Deutschland zu packen, ist durchaus in Ordnung."
Auch Wolfgang Grupp, Inhaber des Textilherstellers Trigema, sagte dem Tagesspiegel, er halte die Kritik der SPD für "im Kern richtig", da die Unternehmer die Pflicht hätten, Arbeitsplätze zu schaffen. Dafür könne er sich auch "gravierende Steueranreize" vorstellen. "Es darf nicht sein, dass diejenigen, die Arbeitsplätze tatsächlich noch erhalten, den Ballast der anderen tragen müssen. Wer Arbeitsplätze hier unterhält, muss steuerlich anders behandelt werden als jemand, der hier nur die Vorteile des deutschen Standorts nutzt und die Nachteile nicht in Kauf nimmt", sagte Grupp. Die Lohnnebenkosten seien zu hoch, "weil Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften Dinge ausgehandelt haben, die nicht mehr tragbar sind". Dies müsse korrigiert werden. Der Standort sei nicht zu teuer, wenn man ihn richtig nutze und nicht auf Massenproduktion setze, sagte Grupp. Trigema leide unter nachlassender Nachfrage, "wenn andere nicht ihre Pflicht tun und Arbeitsplätze erhalten".
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