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Der Tagesspiegel: Der neue US-Botschafter für Deutschland hat deutsche Vorfahren

Berlin (ots)

Berlin - Der neue US-Botschafter für Deutschland
ist nominiert - doch nur wenige in Berlin kennen den neuen Mann
Washingtons. William R. Timken, Unternehmer aus dem US-Bundesstaat
Ohio, kommt wie sein Vorgänger Daniel Coats als Quereinsteiger in den
diplomatischen Dienst. Der CDU-Außenpolitiker Friedbert Pflüger sieht
darin keinen Nachteil: „Timken hat direkten Zugang zu US-Präsident
Bush, das ist das wichtigste", sagte Pflüger dem Tagesspiegel am
Sonntag. Der 67- jährige Timken gehört zu den größten Geldgebern der
Wiederwahlkampagne für George W. Bush. Auf der Spenderliste der
Republikaner wird er als „Super Ranger" geführt, das sind Personen,
die mehr als 200.000 Dollar für die Partei gesammelt haben. Nach
Angaben unabhängiger Wahlbeobachtungsgruppen sollen Timken und seine
Familie allein mehrere hunderttausend Dollar gespendet haben. Bush
nennt den neuen US-Botschafter bei seinem Spitznamen - Tim - und hat
ihn auch in seiner Heimatstadt, Canton in Ohio, besucht. In einer
Rede vor Timkens Mitarbeitern im April 2003 würdigte der US-
Präsident das Unternehmen seines Freundes als Beispiel für die
Innovationskraft und Produktivität der amerikanischen Wirtschaft.
Timken dankte Bush im Namen seiner Angestellten für seine
„entschlossene Führung, um unsere Familien vor dem Terrorismus zu
schützen". Timkens Unternehmen, das er bis Ende 2003 aktiv leitete,
beschäftigt weltweit rund 26.000 Mitarbeiter. Es stellt Kugellager,
Komponenten und Speziallegierungen für die Auto-, Flugzeug-, und
Bahnindustrie her. Zwischen 1918 und 1936 unterhielt es auch eine
Produktionsstätte in Berlin. Seit den 50er Jahren ist die Firma
wieder mit Verkaufsniederlassungen in Deutschland vertreten. Doch der
neue US-Botschafter hat auch einen familiären Bezug zu Deutschland:
Sein Urgroßvater Henry Timken stammt aus Bremen. Der Bauernsohn
wanderte 1838 als Siebenjähriger mit seiner Familie in die USA aus,
wo er Ende des 19. Jahrhunderts seine ersten Patente für Kugellager
anmeldete. Von seinem Nachfahren William heißt es, dass er kein
Deutsch mehr spricht. Wann er seinen neuen Posten in Berlin antreten
wird, ist noch unklar. Nach der Ernennung durch Präsident Bush muss
jeder neue Botschafter eine Anhörung im US-Senat überstehen. Im
Durchschnitt dauert ein solches Verfahren vier bis sechs Monate. ENDE
Rückfragen richten Sie bitte an:
Ulrike Scheffer
Der Tagesspiegel,
Ressort Politik,
Tel. 030-26009-211
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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