Der Tagesspiegel: Oettinger-Brauerei will bei Expansion weiter auf Kooperationen verzichten
Inhaber Kollmar hat Interesse an Brauereistandorten auch im Ausland - und lehnt Sportsponsoring ab
Berlin (ots)
Die Brauerei Oettinger, deren Biermarke 2004 erstmals die meistgetrunkene in Deutschland war, will auch bei der weiteren Expansion ins Ausland ohne Partner auskommen. "Eine Kooperation kommt nicht in Frage", sagte Günther Kollmar, Inhaber der Brauerei- Gruppe, dem "Tagesspiegel" (Montagausgabe). Man werde aber die Gelegenheiten prüfen, wenn Brauereien von der Konkurrenz bei deren Expansionsstrategie nicht mehr benötigt werden. Nach gleichem Muster hatte Oettinger auch die Expansion in Deutschland vorangetrieben und zuletzt die Hannen-Brauerei in Mönchengladbach von Carlsberg gekauft. Insbesondere die neuen osteuropäischen EU-Mitglieder seien für Oettinger interessant, sagte Kollmar.
Nicht geplant sei die Übernahme eines Konkurrenten aus dem Premiumsegment. "Wir werden bei unserer Kernmarke Oettinger bleiben", sagte Kollmar. "Schließlich übernimmt Aldi auch nicht Dallmayr in München, um ins Feinkostgeschäft einzusteigen."
Kollmar rechnet damit, die Spitzenposition im deutschen Biermarkt auch 2005 verteidigen zu können. "Wir sind der Ansicht, dass das Marktsegment, das wir bedienen, sich mindestens festigen, wahrscheinlich sogar wachsen wird. Daher glaube ich, dass wir unsere Spitzenposition halten können." Zwar gebe es mittlerweile auch Konkurrenz von anderen Brauereien im Billigsegment. "Warsteiner hat zum Beispiel die Billigmarke Paderborner auf den Markt gebracht", sagte Kollmar. Bisher macht ihm das aber wenige Sorgen. "So lange die 100000 Hektoliter Paderborner verkaufen und gleichzeitig 300000 Hektoliter Warsteiner verlieren, ist das ein Schuss ins Knie."
Oettinger wird außerdem weiterhin auf Werbung verzichten, betonte Kollmar. Auch Sportsponsoring lehne er ab. "Wir sponsern niemanden, weder die deutsche Nationalmannschaft noch einen Michael Schumacher." Auch bei Mixgetränken ist Kollmar skeptisch. "Da kommt alles mögliche, der eine macht jetzt plötzlich Bier mit Gurke und der andere mit Banane, das ist ja alles sehr schön. Aber das können nicht die Umsatzträger der Zukunft sein."
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