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Der Tagesspiegel

Der Tagesspiegel: PDS grenzt sich in Wahlprogramm klar von Rot-Grün ab

Berlin (ots)

Die PDS, die sich am kommenden Wochenende in
Linkspartei umbenennen will, geht in scharfer Abgrenzung zur
rot-grünen Reformpolitik in den Wahlkampf. „Die Agenda 2010 steht für
Wahlbetrug und Entsolidarisierung, mit ihr hat sich die SPD von ihren
sozialdemokratischen Grundsätzen verabschiedet", heißt es nach einem
Bericht des "Tagesspiegels" im Entwurf des Wahlprogramms. Zugleich
wird in dem 17-seitigen Papier die bürgerliche Opposition scharf
attackiert: Ein „großes Kartell der sozialen Kälte" aus SPD und
CDU/CSU, Grünen und FDP habe gemeinsam durchgebracht, „was den
Menschen als ,Reformen' zugemutet worden ist", stets unter
Beteiligung von Gerhard Schröder und Angela Merkel. Die Linkspartei
bezeichnet sich in dem Papier als „unverzichtbare Stimme der
Ostdeutschen".
Das mit der Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit
besprochene Programm unter dem Titel „Für eine neue soziale Idee"
soll am Samstag vom PDS-Parteivorstand beschlossen und am Sonntag
offiziell veröffentlicht werden. Mit dem Entwurf positioniert sich
die PDS als Oppositionspartei, ohne dass dies ausdrücklich erwähnt
wird. „Wir werden dort sein, wo in unserem Land Protest und
Widerstand notwendig sind", heißt es nach Angaben des
"Tagesspiegels". Man sei jedoch offen für ein „breites Bündnis mit
allen, die auf demokratische Weise einen anderen Entwicklungsweg der
Gesellschaft einschlagen wollen. Der Begriff Sozialismus kommt im
Programmentwurf an keiner Stelle vor.
Im Entwurf setzt die PDS auf den Grundsatz verstärkter Nachfrage,
ohne den kein Wachstum und keine neuen Arbeitsplätze möglich seien.
Würde Deutschland einen solchen Anteil des Sozialprodukts für
öffentliche Investitionen aufwenden wie die USA, wären das 30
Milliarden Euro mehr im Jahr als gegenwärtig, heißt es in dem Papier.
Zudem fordert die Linkspartei die Abkehr von Niedriglohnstrategien,
die Abschaffung von Hartz IV und eine Grundrente von monatlich 800
Euro. Die PDS will eine solidarische Bürgerversicherung, die alle
Berufsgruppen und Einkommensarten in die gesetzliche
Krankenversicherung und Pflegeversicherung einbezieht.
„Nach sieben Jahren Rot-Grün bleiben elementare Herausforderungen
auf der Tagesordnung", heißt es im Kapitel zur Umweltpolitik -
genannt werden die Energiewende, die Verkehrswende, die Reduzierung
des Ressourcenverbrauchs und die Umweltbelastung durch Schadstoffe
und Abfälle". Die Linkspartei verspricht, bis 2050 erreichen zu
wollen, dass alle Energie aus erneuerbaren Quellen gewonnen wird.
Im Kapitel zu Bürgerrechten heißt es, die PDS nehme die Furcht
vieler Menschen vor Kriminalität und Terrorismus ernst. Sie wehre
sich aber gegen eine Politik, die die Sorgen und Ängste der Menschen
anheize, um Grund- und Freiheitsrechte einzuschränken. Als „geprägt
von Abwehr und Ausgrenzung" beurteilt die PDS das „rot-grün-gelb-
schwarze Einwanderungsgesetz". Im Kapitel zur Friedenspolitik fordert
die Partei die Abschaffung der Wehrpflicht. Im Kampf gegen
Terrorismus solle sich Deutschland der „Vereinnahmung durch die USA"
entziehen: „Unsere Freiheit wird nicht am Hindukusch verteidigt."
Rückfragen: Politikredaktion, Matthias Meisner, Telefon 030/26009-219
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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