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Der Tagesspiegel: Inlandspresse/Der Tagesspiegel Berlin meint zur Debatte um Jörg Schönbohms Äußerungen:

Berlin (ots)

Schönbohm hat mit einem falschen Begriff, dem von
der "erzwungenen Proletarisierung", ein ernstes, wichtiges Thema 
getroffen. In der DDR wurde nicht nur das Bürgertum enteignet oder 
vertrieben. Die SED hat auch die Arbeiterschaft, das Proletariat, 
erniedrigt und um die Emanzipation und politische Partizipation 
betrogen, die es sich in Westdeutschland erkämpfen konnte. Aber die 
Erklärung für "Verwahrlosung und Gewaltbereitschaft" (Schönbohm) muss
auch in der zurückliegenden Diktatur gesucht werden. Dass die 
Entwicklung nach 1989 wiederum ihren eigenen Anteil daran hat, wird 
dadurch ja nicht falsch. Schönbohm hat uns darauf gestoßen, dass das 
ganze Land noch an den Folgen trägt. Befremdlich, dass weder eine 
ostdeutsche Kanzlerkandidatin noch ein Kanzler, der von unten kommt, 
zur Sache selbst ein Wort zu sagen haben.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Meinung, Telefon 030-26009-444
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622 
thomas.wurster@tagesspiegel.de

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