Der Tagesspiegel: Deutsche Unternehmen im Kaufrausch
Berlin (ots)
Im ersten Halbjahr 2005 hat sich das Volumen der Fusionen mit deutscher Beteiligung auf 98,6 Milliarden Dollar gegenüber der ersten Hälfte des Vorjahres fast verdoppelt. "In diesem Jahr wird Europa bei Fusionen und Übernahmen voraussichtlich vor den USA liegen", sagte Thomas Ehren, Partner bei der Unternehmensberatung KPM dem Tagesspiegel. Angesichts des Übernahmebooms warnen Fachleute, vor Fehleinkäufen. "Es gibt wenige Fusionen, die echte Erfolgsgeschichten sind", sagte Ulrich Hocker, Hauptgeschäftsführer der Aktionärsvereinigung DS. Einer Studie der Münchner Unternehmensberatung Bai&Campen zufolge ging bei sieben von zehn Großfusionen in den USA, Japan oder Westeuropa Unternehmenswert verloren. Besonders anfällig für Fusionsfehler ist offenbar die Finanzbranche. "Die Manager erscheinen mir oft zu leichtfertig", sagte Reinhard H. Schmidt, Professor am Lehrstuhl für internationales Bank- und Finanzwesen an der Universität Frankfurt am Main dem Tagesspiegel. Eine Bank könne man nicht übernehmen wie ein Stahlwerk, sondern müsse auf die fragilen Beziehungen zwischen Beratern und Kunden achten.
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