Der Tagesspiegel: Meinung zum CSU-Parteitag
Berlin (ots)
Mit dem triumphalen Empfang der Kanzlerkandidatin hat die CSU auf ihrem Parteitag eines deutlich gemacht: Die Bayern haben Angela Merkel als Kanzlerkandidatin anerkannt. CSU-Chef Edmund Stoiber, der seine Niederlage bei den Bundestagswahlen 2002 noch nicht verwunden hat, ist auch in Bayern nicht mehr der heimliche Kandidat. Stoiber hat, trotz aller Euphorie auf diesem Parteitag, einen leichten Dämpfer verpasst bekommen. Bei seiner Wiederwahl zum Parteivorsitzenden erreichte er zwar ein respektables Ergebnis. Doch die Zustimmung ist nicht so groß, wie sie scheint: Zahlreiche Delegierte gaben ungültige Stimmzettel ab oder verließen den Raum. Dass so etwas trotz der unmittelbar bevorstehenden Wahlen passiert, ist ein Signal der Basis an den CSU-Vorsitzenden. Die Parteimitglieder geben ihm nicht unbegrenzte Freiheit. Stoiber muss entscheiden, was er will - in die Bundespolitik wechseln oder in Bayern bleiben. Lange hat er nicht mehr Zeit.
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