Der Tagesspiegel: WASG-Gründer Klaus Ernst bevorzugt große Koalition
Berlin (ots)
Berlin. Klaus Ernst, Gründungsmitglied der WASG und Bundestagskandidat der Linkspartei, hat sich für eine große Koalition von SPD und Union nach der Bundestagswahl ausgesprochen. Dem in Berlin erscheinenden "Tagesspiegel" (Donnerstag-Ausgabe) sagte Ernst, sie wäre ihm "die zweitliebste nach einer Regierung der Linkspartei". Von Schwarz-Gelb erwarte er sich das Schlimmste. Die SPD hingegen würde in einem Bündnis mit der Union gezwungen, das Schlimmste zu verhindern, wenn sie ihre Wahlaussagen ernst nehme.
Ernst bekannte sich gleichzeitig zur "Wohlstand für alle"-Forderung des früheren christdemokratischen Kanzlers und Vaters der sozialen Marktwirtschaft, Ludwig Erhard. Die Linkspartei wolle "dem Glaubenssatz 'Es geht allen besser, wenn es allen schlechter geht', ein Modell entgegensetzen, das Wohlstand für alle als Ziel hat". Ernst nannte zudem die Angriffe auf Oskar Lafontaine "Heuchelei". "Wir verlangen von niemandem, der sich links nennt, dasss er im Wohnwagen Urlaub im Bayerischen Wald macht, wenn er gern in den Süden fährt." Ernst kritisierte, dass Politiker, die Lafontaine sein Vermögen zum Vorwurf machten, ihrerseits gegen den Vermögenssteuer-Vorschlag der Linkspartei seien.
Ernst zeigte sich gleichzeitig sicher, dass die SPD durch die Linkspartei erstmals ernstzunehmende Konkurrenz von links bekommen wird: "Die SPD ist nicht mehr an einem Punkt, sondern insgesamt so weit nach rechts gerückt, dass links vonihr plötzlich ein weites Feld ist." Viele Sozialdemokraten seien dadurch tatsächlich heimatlos.
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