Der Tagesspiegel: Politiker drängen Deutsche-Bank-Chef Ackermann zum Rücktritt
Berlin (ots)
Bundestags-Vizepräsidentin Susanne Kastner (SPD) hat den Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, zum Rücktritt aufgefordert. "Herr Ackermann sollte überlegen, ob ein solcher Schritt für die Bank und ihre Kunden nicht der Beste ist", sagte die SPD-Politikerin dem Berliner "Tagesspiegel" (Donnerstagsausgabe), nachdem der Bundesgerichtshof die Freisprüche für ihn und fünf weitere Angeklagte im Mannesmann-Prozess aufgehoben hatte. Wirtschaftslenker trügen eine Verantwortung für Menschen, nicht nur für Bilanzen. Kastner forderte einen Gesinnungswandel in den Top-Etagen der deutschen Wirtschaft. Das "mutige Urteil" könne einen Beitrag dazu leisten, dass "die Unternehmer sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst werden", sagte Kastner.
SPD-Wirtschaftsexperte Rainer Wend sagte, der BGH-Spruch ergebe im Zusammenspiel mit dem "respektlosen Auftreten" des Deutsche-Bank-Managers beim ersten Prozess in Düsseldorf eine für Ackermann "brisante Kombination". Der Prozess habe für die Unternehmerkultur in Deutschland "viel in Gang gebracht". Leistung und Gegenleistung müssten wieder in einem akzeptablen Verhältnis zueinander stehen, sagte Wend dem Tagesspiegel.
Auch der wirtschaftspolitische Sprecher der Grünen, Matthias Berninger, forderte den Rücktritt Ackermanns. "Bei der Deutschen Bank müssen jetzt die Konsequenzen gezogen werden, und die heißen: Mach Dich vom Acker, Mann!", sagte Berninger dem Tagesspiegel. Berninger lobte das BGH-Urteil als "hilfreich". Der Trend unter Wirtschaftslenkern, jegliches Maß zu verlieren, sei "damit Geschichte".
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