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Der Tagesspiegel: Ökonomen halten Konjunkturprogramm für überflüssig

Berlin (ots)

Berlin - Das von der Koalition verabschiedete
Konjunkturprogramm kommt zum falschen Zeitpunkt und zielt in die 
falsche Richtung. Das kritisierten führende Wirtschaftsforscher im 
"Tagesspiegel" (Mittwochausgabe). "Angesichts der ohnehin guten Lage 
ist gerade in diesem Jahr kein Konjunkturprogramm nötig", sagte 
Thomas Straubhaar, Präsident des Hamburgischen 
Welt-Wirtschafts-Archivs (HWWA). Mit 25 Milliarden Euro, die der 
Staat in den nächsten vier Jahren für die Förderung von Handwerk, 
Investitionen, Gebäudesanierung und Familien ausgeben will, werde es 
ohnehin keine zusätzliche Dynamik geben. "Dieser Betrag wird 
wirkungslos verpuffen", prognostizierte der Professor. Gebhard Flaig,
Konjunkturchef des Münchener Ifo-Instituts, sagte, auch 2007 werde 
sich die Wirtschaft nicht so schlecht entwickeln, dass ein stützendes
Konjunkturprogramm nötig sei.
Flaig findet es zudem ein "schlechtes Signal für die 
Gesamtwirtschaft", dass nun die Staatsausgaben erhöht würden und 2007
die Mehrwertsteuer steigen müsse. "Das ist das Gegenteil von dem, was
wir brauchen." Wirksamer für die Konjunktur wäre es seiner Ansicht 
nach, wenn man die Mehrwertsteuer weniger stark steigen lassen würde.
HWWA-Mann Straubhaar befand, wenn man schon die Konjunktur stützen 
wolle, hätte man die Steuern für alle Bürger senken sollen. "Dann 
hätten alle mehr Geld in der Tasche, das würde die Binnennachfrage 
viel wirkungsvoller ankurbeln." Mit den Vergünstigungen für Handwerk 
und Bauwirtschaft schaffe die Koalition dagegen neue Subventionen, 
obwohl sie diese eigentlich habe abbauen wollen.
Rückfragen richten Sie bitte an das Ressort Wirtschaft, Tel. 
030-26009260.

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
thomas.wurster@tagesspiegel.de

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