Der Tagesspiegel: dba strebt engere Kooperation mit Air Berlin an
Berlin (ots)
Der Aufsichtsratschef der dba, Hans-Rudolf Wöhrl, hält einen Börsengang für den idealen Weg, seiner Fluggesellschaft frisches Kapital zuzuführen. "Mein Traum von einer langfristig selbstständigen dba würde sich mit einem Börsengang am besten realisieren lassen", sagte er dem "Tagesspiegel" (Montagausgabe). "Wenn ein Börsengang bei Air Berlin gut liefe, dann würde uns das sehr ermutigen, es in einem der nächsten Jahre ebenfalls zu versuchen", sagte Wöhrl, der auch Hauptanteilseigner der dba ist. Jedoch wisse er "noch nicht, ob wir in Kürze eine Story für die Börse aufbauen können, die interessant genug wäre", schränkte er ein. Wöhrl zieht auch eine tiefer gehende Kooperation mit dem Konkurrenten Air Berlin in Betracht. Derzeit arbeiten die beiden Fluglinien bei den Buchungen zusammen. "Eine Kooperation wäre auch in anderen Bereichen möglich, zum Beispiel am Boden", sagte Wöhrl. Ein finanzieller Einstieg von Air Berlin bei der dba sei "aktuell noch nicht geplant".
Wöhrl will mit seinem Personal noch in dieser Woche über längere Arbeitszeiten verhandeln. Er brauche beim Einsatz der Piloten "deutlich mehr Flexibilität", sagte Wöhrl. Die Kapitäne flögen "aktuell nur 680 Stunden im Jahr, zulässig sind 900 Stunden". Deshalb zieht er in Betracht, auf den 40 neuen Flugzeugen der dba günstigeres Personal zu beschäftigen. "Da stellt sich die Frage, ob ich die Flugzeuge wegen des harten Wettbewerbs nicht von externem Personal betreiben lassen muss", sagte er.
Wöhrl stellte seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr in Frage, vier Millionen Euro zu verdienen. "Die Kosten für die heute doppelt so große Flotte durch die Integration von Gexx werden uns belasten. Ob wir das in diesem Geschäftsjahr bis Ende März bereits komplett ausgleichen können, kann ich noch nicht sagen. Es könnte auch ein kleines Minus heraus kommen".
Wöhrl ist nach wie vor daran interessiert, den Berliner Flughafen Tempelhof zu kaufen. "Wir sehen hier ein Riesenpotenzial", sagte er. Es gebe eine Reihe von großen, soliden Investoren, die interessiert seien, zusammen mit der dba einzusteigen. Wenn der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) immer wieder sage, Tempelhof werde endgültig geschlossen, führten diese Gespräche jedoch in eine Sackgasse.
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