Der Tagesspiegel: Rente mit 67 kann teuer werden
Berlin (ots)
Die Rente mit 67 könnte die Regierung vor bislang ungeahnte Probleme stellen. Rentenexperten warnen vor einer Verteuerung der Riester-Rente, falls die Regierung auch hier die Altersgrenze anhebt. "An die Riester-Rente hat man im Sozialministerium gar nicht gedacht", sagte der Freiburger Rentenexperte Bernd Raffelhüschen dem Tagesspiegel (Samstagausgabe). Bei der Riester-Rente gilt derzeit eine Altersgrenze von 60 Jahren. Nach Meinung Raffelhüschens dürfte aber auch diese um zwei Jahre nach hinten verlegt werden. Konsequenz: Sollte die Förderung so weiterlaufen wie bisher, müsste der Staat dann zwei Jahre länger Zulagen zahlen und Steuerausfälle durch den Riester-Sonderausgabenabzug hinnehmen. Die Kosten dafür sind nach Angaben Raffelhüschens schwer kalkulierbar, könnten aber in den kommenden Jahren leicht eine dreistellige Millionensumme erreichen.
Die Rente mit 67 könnte langfristig zu steigenden Renten führen. "Jedes Jahr, für das länger Beiträge gezahlt wird, erhöht die Rente um etwa 2,5 Prozent", sagte Rentenexperte Bert Rürup dem Tagesspiegel (Samstagausgabe). Da sich durch die Rente mit 67 das Verhältnis von Beitragszahlern zu Rentnern verbessere, werde sich zudem der dämpfende Effekt des Nachhaltigkeitsfaktors abschwächen. Dieser kappt Rentenerhöhungen, wenn es weniger Beitragszahler und mehr Rentner gibt. Rürup forderte die Politik jedoch nachdrücklich auf, die Voraussetzungen zu verbessern, dass mehr Arbeitsplätze für Ältere geschaffen werden. "Wenn das nicht der Fall ist, müssen die zukünftigen Rentner Abschläge in Kauf nehmen", warnte Rürup, "das wären verkappte Rentenkürzungen".
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