Der Tagesspiegel: Zentralrat der Juden in Deutschland wirft Politik schwere Versäumnisse vor
Berlin (ots)
Nach dem rassistischen Angriff auf einen gebürtigen Äthiopier in Potsdam hat der Generalsekretär des Zentralrats der Juden in Deutschland, Stephan J. Kramer, der Politik schwere Versäumnisse vorgeworfen. Fälle wie der Potsdamer Mordversuch seien "das Ergebnis einer verfehlten Jugend- und Bildungspolitik", sagte er dem Tagesspiegel. Rechtsradikale hätten gerade unter Jugendlichen erheblichen Zulauf. Dabei würden DVU und NPD in die Lücke stoßen, die der Staat in der Jugendarbeit gelassen habe. "Wer sich nicht um die Jugendlichen vor Ort kümmert, braucht sich nicht zu wundern, wenn dies NPD oder DVU übernehmen." Kramer forderte die Koalition dazu auf, die Mittel für Jugendprogramme und Programme gegen Rechtsradikalismus nicht zu kürzen. Auch dürften sich die Politiker "nicht länger hinter den Strafverfolgungsbehörden verstecken", sondern müssten sich offensiv "mit den Brandrednern von NPD und DVU auseinander setzen".
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