Der Tagesspiegel: Masahiro Kawai, Experte der Asiatischen Entwicklungsbank, erwartet weiteres Wachstum der chinesischen Wirtschaft
Berlin (ots)
Chinas Regierung ist weiterhin zurückhaltend, wenn es um die Aufwertung des Yuan geht. Experten sehen sie aber unter Zugzwang. "Das kann auf Dauer nicht so weitergehen", sagte Masahiro Kawai, Leiter regionale wirtschaftliche Integration bei der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB), dem "Tagesspiegel" (Dienstagausgabe). Die ADB berät die Länder Asiens in ihrer Wirtschaftspolitik. Die rasant wachsenden Währungsreserven machten der ADB Sorgen. Mittlerweile habe China 850 Milliarden Dollar angehäuft und damit die größten Reserven weltweit, sagte Kawai. Jedes Jahr kämen 200 Milliarden Dollar hinzu. Dadurch steige aber auch die Geldmenge in China, denn die Zentralbank gibt entsprechend Yuan aus. Eine galoppierende Inflation werde nur dadurch vermieden, dass der Staat gleichzeitig kurzfristige Anleihen zeichnet, um das überschüssige Geld wieder abzuziehen. Die chinesische Regierung müsse sich bald entscheiden, ob sie eine höhere Inflation zulässt oder einen starken Anstieg des Yuan, sagte der ADB-Experte. Deutschland habe sich in den 60er Jahren bei der gleichen Frage für eine Aufwertung der D-Mark entschieden. Kawai hat ebenfalls größere Sympathien für eine Aufwertung. Trotz dieser anstehenden Korrektur mache er sich aber keine Sorgen, was das Wirtschaftswachstum Chinas angeht, sagte Kawai. "Das wird weitergehen." Die Regierung habe die größten Probleme erkannt. Jetzt gehe es darum, einen Handelskrieg zwischen den USA und China zu verhindern. "Den will niemand", sagte Kawai.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an: Der Tagesspiegel, Ressort Wirtschaft, Telefon: 030/26009-260
Rückfragen bitte an:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
thomas.wurster@tagesspiegel.de
Original-Content von: Der Tagesspiegel, übermittelt durch news aktuell