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Der Tagesspiegel: Polnische Unternehmen suchen händeringend nach deutschen Mitarbeitern

Berlin (ots)

Zwei Jahre nach der EU-Osterweiterung suchen immer
mehr Unternehmen aus den osteuropäischen Beitrittsländern nach 
deutschen Mitarbeitern. "Wir erleben ein dramatisches Wachstum in dem
Bereich", sagt der Europa-Sprecher der Jobbörse Monster, Kai 
Deininger, dem "Tagesspiegel am Sonntag". Die Zahl der Angebote aus 
Polen habe sich von Anfang 2005 bis März dieses Jahres auf 3600 
verdoppelt. Für Tschechien verbuchte Monster ein Plus von 40 Prozent 
auf knapp 8200 Angebote. Auch die Bundesagentur für Arbeit (BA) 
registriert den Boom im Osten. "Unsere Vermittler strecken dorthin 
verstärkt ihre Fühler aus", sagt Monika Varnhagen, Direktorin der 
Zentralstelle für Arbeitsvermittlung der BA, dem Tagesspiegel am 
Sonntag. Die Behörde vermittele immer mehr Arbeitskräfte in den Osten
- allerdings noch auf niedrigem Niveau.
Auch an polnischen Tankstellen im Grenzgebiet sind Deutsche immer 
gefragter: Auf neue Stellenangebote der Tankstellen-Kette Apexim 
bewarben sich seit Jahresbeginn fast 40 Deutsche, sagte Jacek Werner,
der für die Firma Personal sucht, der Zeitung. Derzeit arbeiteten 
bereits sieben Deutsche an den Stationen, sie kommen überwiegend aus 
der Grenzregion. Werner will bald 20 Deutsche beschäftigen. "Es hat 
sich herumgesprochen, dass es sich durchaus um Jobs mit Kranken- und 
Rentenversicherung handelt." Und mit einem Gehalt von knapp 1000 
Euro. Sogar aus Dortmund und Kassel haben sich Werners Angaben 
zufolge Arbeitslose beworben
Nach Meinung von Wirtschaftsforscher Thomas Straubhaar bieten die 
neuen Beitrittsländer große Chancen für deutsche Arbeitssuchende. 
"Der Hauptgrund dafür ist, dass sich die Lebensbedingungen 
schrittweise angleichen und damit auch in Mittel- und Osteuropa gut 
bezahlte Jobs zu finden sein werden", sagte der Chef des 
Hamburgischen Weltwirtschafts Instituts (HWWI) dem "Tagesspiegel am 
Sonntag". Bereits jetzt seien nicht mehr lediglich Führungskräfte, 
sondern auch "Arbeiter im Blaumann" gefragt, vor allem in der 
boomenden Automobilbranche rund um Prag, Bratislava und dem 
ungarischen Györ.
Inhaltliche Nachfragen bitte an: Der Tagesspiegel, Ressort 
Wirtschaft, Tel. 030/26009-260

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de

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