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Der Tagesspiegel: Bahn-Börsengang: Grüne werfen Koalitions-Verkehrspolitikern mangelndes Rückgrat vor

Berlin (ots)

Berlin - In der Debatte um den Börsengang der
Deutschen Bahn haben die Grünen den übrigen 
Bundestags-Verkehrspolitikern  mangelnde Standfestigkeit vorgeworfen.
"Offenbar knicken die Politiker der Koalition aus Angst vor Bahnchef 
Hartmut Mehdorn ein, nachdem sie jahrelang eine klare Trennung von 
Netz und Betrieb gefordert haben", sagte Winfried Hermann, 
verkehrspolitischer Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen, dem 
"Tagesspiegel" (Samstagausgabe). Zuvor hatten sich Fraktionen und 
Regierung darauf verständigt, nur noch zwei Varianten zur 
Privatisierung der Bahn zu prüfen, den integrierten Börsengang und 
das so genannte Eigentumsmodell, bei der der Staat das Netz an die 
Bahn verpachtet.  Einen fraktionsübergreifenden Beschluss zur 
Bahn-Privatisierung im Bundestag wird es Hermann zufolge nicht geben,
wenn es auf eine dieser beiden Varianten hinaus läuft. "Das ist mit 
den Grünen nicht zu machen", sagte er. "Wenn das Eigentumsmodell 
kommt, bleibt die Bahn Monopolist, das bringt auf keinen Fall mehr 
Verkehr auf die Schiene."
Koalitionskreisen zufolge soll ein Börsengang der Bahn im Jahr 
2008 auf jeden Fall möglich sein - egal, für welches Modell sich das 
Parlament am Ende entscheidet. Noch in diesem Jahr sollen die 
gesetzlichen Regeln verabschiedet werden. Ein Gutachten der 
Unternehmensberatung Booz Allen Hamilton vom Jahresanfang hatte 
dagegen eingeschränkt, eine Privatisierung nach dem Eigentumsmodell 
sei nicht vor 2009 realistisch.
Einem Sprecher des Bundesverkehrsministeriums zufolge sind bis zur
Entscheidung noch eine Reihe von Fragen zu klären. 2007 komme aber 
europaweit die Öffnung des Güterverkehrs auf der Schiene, 2010 die 
der Personenverkehrsmärkte. "Das muss bei der Entscheidung 
berücksichtigt werden, denn es geht darum, das starke Unternehmen 
Bahn noch stärker zu machen."
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an das Ressort 
Wirtschaft, Tel. 030-26009260.

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de

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