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Der Tagesspiegel: Straßenfußballer aus Afrka dürfen nicht nach Berlin reisen

Berlin (ots)

Die erste Straßenfußball-Weltmeisterschaft vom 2.
bis 8. Juli in Berlin muss ohne die Mannschaften aus Ghana und 
Nigeria stattfinden. Die Botschaft in Nigeria verweigerte dem Team 
"Search and Groom" aus Lagos die Visa für die Deutschlandreise. 
Genauso ging es dem ghanaischen Team "Play Soccer" aus Accra. Jürgen 
Griesbeck, Geschäftsführer von Streetfootballworld, sagte dem 
Tagesspiegel: "Das ist bitter für die Projekte. Die Jugendlichen 
mussten ihre gepackten Koffer wieder auspacken." Eine Sprecherin des 
Auswärtigen Amts bestätigte dem Tagesspiegel, dass die beiden 
afrikanischen Straßenfußballmannschaften keine Visa bekommen haben. 
Wörtlich sagte sie: "Alle Visa-Anträge wurden sorgfältig geprüft und 
in einzelnen Fällen konnten die Visa leider nicht erteilt werden." 
Griesbeck lobte trotz allem den "konstruktiven Dialog mit dem 
Auswärtigen Amt" und wies darauf hin, dass von 13 Teams aus 
visapflichtigen Ländern  elf am Turnier teilnehmen können. Offenbar 
wurde die Ablehnung damit begründet, dass bei den ugendlichen "keine 
Verwurzelung im Heimatland feststellbar" gewesen sei. Viele Kinder 
kämen aus zerrütteten Familien. Tatsächlich waren die Projekte genau 
deshalb gegründet worden. Bei "Search and Groom", das auch vom 
Fußballweltverband Fifa direkt gefördert wird, spielen auch 
Straßenkinder mit. Die Fifa selbst wollte die Ablehnung der Visa 
nicht kommentieren. Griesbeck sagt: "Es liegt in der Natur der 
Projekte, dass die Jugendlichen nicht auf der Sonnenseite des Lebens 
aufgewachsen sind." Die Ablehnung der Visa sieht er als einen 
"Teufelskreis, der nicht durchbrochen werden konnte". Dabei 
unterstützen die deutschen Botschaften vor Ort beide 
Straßenfußballprojekte. Beide wiesen auf ihren Internetseiten sogar 
auf die Einladungen für die Teams aus Nigeria und Ghana hin. Am 2. 
Mai schrieb die deutsche Botschaft in Nigeria: "Nigeria reist 
trotzdem (obwohl sich das Team nicht für die Weltmeisterschaft 
qualifiziert hatte) nach Deutschland: Ein nigerianisches Team aus 
Lagos, "Search and Groom", wird an der 
Straßenfußball-Weltmeisterschaft teilnehmen." Und das Team in Accra 
hatte erst Anfang Juni einen Sponsor gefunden, um seine Jugendlichen 
nach Deutschland zu bringen. Aber wie schon für die Fans aus Afrika 
gelten auch für die Straßenfußballer die "Visabestimmungen wie in 
jedem anderen Fall".
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Politik, Telefon 030-26009-389
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622 
cvd@tagesspiegel.de

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