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Der Tagesspiegel: Sarrazin: Früheres Einlenken der Bundesregierung hätte Vertragsverletzungsverfahren im Sparkassenstreit vermeiden können

Berlin (ots)

Berlins Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) hat die
Haltung der Bundesregierung im Streit um den Sparkassennamen 
kritisiert.  "Ich bedauere diese Verschärfung", sagte Sarrazin im 
Interview mit dem "Tagesspiegel" (Mittwoch-Ausgabe). "Ein früheres 
Einlenken der Bundesregierung im Falle der Berliner Sparkasse hätte 
möglicherweise die Wiederaufnahme des Vertragsverletzungsverfahrens 
vermieden." Für das Land Berlin ändere sich aber in der Sache nichts.
Er werde die Bankgesellschaft in jedem Fall diskriminierungsfrei 
verkaufen.
Sarrazin kritisierte die Dreiteilung des deutschen Bankensystems 
in private, öffentlich-rechtliche und genossenschaftliche Institute. 
"Die mangelhafte Rentabilität im deutschen Bankenwesen ist auch 
durchaus dieser Aufteilung in drei Säulen geschuldet", sagte 
Sarrazin. Als Finanzsenator könne er mit diesen Strukturen aber 
leben.
Sarrazin übte scharfe Kritik am Verhalten des Deutschen 
Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) im Streit um den 
Sparkassennamen. Bei der gesamten Sanierung  der Bankgesellschaft 
habe der Verband in keiner Weise geholfen, sagte der Finanzsenator. 
"Kein einziger Euro kam von der Sparkassenfamilie. Deshalb wollen wir
uns auch jetzt jedes Mitredenwollen seitens des Verbandes durchaus 
verbitten."
Das Land Berlin muss seinen Anteil an der Bankgesellschaft bis 
Ende 2007 "diskriminierungsfrei" verkaufen, also auch an private 
Bieter. Das hat die EU-Kommission zur Auflage gemacht, als sie die 
Milliarden-Beihilfen genehmigte, mit denen das Land die 
Bankgesellschaft 2001 vor dem Ruin gerettet hatte. Zur 
Bankgesellschaft gehört auch die Berliner Sparkasse. Inzwischen ist 
ein Streit darüber entbrannt, ob auch der Sparkassenname mitverkauft 
werden muss.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Wirtschaft, Telefon 030/26009-260

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
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