Der Tagesspiegel: Glos unterstützt Börsengang der RAG - Einwände aus NRW zurückgewiesen
Berlin (ots)
Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) hat die Kritik des Landes Nordrhein-Westfalen an einem Gutachten über die RAG zurückgewiesen und sich damit hinter die Börsenpläne des Essener Konzerns gestellt. Das geht aus einem Brief von Glos an die NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben (CDU) hervor, der dem Tagesspiegel (Donnerstagausgabe) vorliegt. Das Gutachten der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG erfülle "in jeder Hinsicht" den gemeinsamen Auftrag von Bund und Ländern, schreibt Glos.
An diesem Donnerstag wollen Bund, Länder, RAG und Gewerkschaft in Berlin bei einem Spitzentreffen über die Zukunft des Bergbaus beraten. Am Tisch sitzen Glos, Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD), die Ministerpräsidenten der Steinkohleländer Nordrhein-Westfalen und Saarland, Jürgen Rüttgers und Peter Müller (beide CDU), RAG-Chef Werner Müller und der Vorsitzende der IG BCE, Hubertus Schmoldt.
Die RAG will ihren "weißen Bereich" - Energie, Chemie und Immobilien - unter neuem Namen im zweiten Quartal 2007 an die Börse bringen. Der Erlös soll die Risiken und Altlasten des "schwarzen Bereichs", also des Bergbaus, absichern. Dem Gutachten zufolge geht diese Rechnung auf. Thoben hatte jedoch in einem Brief an Glos moniert, dass in dem Gutachten Zahlen der RAG ohne Prüfung verwendet wurden. Auch sei nicht nachgewiesen, dass die Gutachter vom ungünstigsten Szenario ausgegangen seien. Glos lässt diese Einwände nicht gelten: Nur die RAG verfüge über die notwendigen Daten zur Abschätzung der späteren Lasten, antwortet er in seinem Schreiben. Und: "Das Gutachten geht in der Bewertung der einzelnen Altlasten schon jetzt durchweg von einer maximalen Risikoabschätzung aus."
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