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Der Tagesspiegel: Gabriel will für "grüne Industriepolitik" Innovationsbeirat mit Wirtschaftsvertretern einrichten

Berlin (ots)

Berlin - Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD)
hat sich hoch erfreut über das Lob nicht zuletzt aus der Wirtschaft 
für sein Konzept einer "grünen Industriepolitik" geäußert. Dem 
Tagesspiegel (Donnerstagausgabe) sagte Gabriel, sein Ressort wolle 
demnächst einen Innovationsbeirat mit Vertretern aus der Wirtschaft 
einrichten. Außerdem werde der Berater Roland Berger in absehbarer 
Zeit eine vertiefende Studie über die wirtschaftlichen Möglichkeiten 
einer Umweltindustriepolitik vorlegen. Gabriel selbst will mit seinem
Ministerium das Klimaschutzprogramm fortschreiben und alles daran 
setzen, dass bald schon ein Prozent des Bruttoinlandprodukts dafür 
ausgegeben wird. So hatte es der britische Regierungsberater und 
frühere Weltbank-Chefökonom Nicholas Stern gerade unter Hinweis auf 
den bedrohlichen Klimawandel gefordert.
Auch von der SPD wird Gabriel nachhaltig unterstützt, vor allen von 
Vizekanzler Franz Müntefering, der die Idee "zukunftsentscheidend" 
nannte. Dazu sagte der Umweltminister, die große Chance für seine 
Partei sei eine Versöhnung mit dem Begriff Fortschritt. Sie müsse den
"Fortschritt neu entdecken". Früher hätten die Sozialdemokraten für 
Fortschritt durch Technik geworben. Heute sei es so, dass technischer
Fortschritt nicht mehr allein entlang der Entscheidungen von 
Unternehmenschefs stattfinden könne. Vielmehr will der 
Umweltminister, der auch SPD-Vorstandsmitglied ist, die Definition 
erweitern: Sei es der Partei lange um das richtige Maß an Verteilung 
gegangen, müsse sich die SPD nun aufs neue mit den Inhalten von 
Produktion und Produktivität befassen.
Die SPD solle für das Motto stehen: "Fortschritt nur mit uns." 
Fortschritt als Zukunftsfrage umfasst nach Gabriel Definition alles, 
was der Mensch für seine Fähigkeit zur Problemlösung benötige: 
Ausbildung und Bildung, Qualifikation, auch die Mitbestimmung in 
Unternehmen. International gesehen bedeute Klimaschutzpolitik eine 
Fortsetzung des Nord-Süd-Dialogs, den vor Jahrzehnten Willy Brandt 
begründete, sagte der Umweltminister.
Inhaltliche Rückfragen unter 030 - 26 009 389.
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622 
cvd@tagesspiegel.de 
 

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