Alle Storys
Folgen
Keine Story von Der Tagesspiegel mehr verpassen.

Der Tagesspiegel

Der Tagesspiegel: Thüringens Regierungschef Althaus (CDU) fordert SPD zum Einlenken im Streit um Stasi-Unterlagengesetz auf

Berlin (ots)

Der thüringische Ministerpräsident Dieter Althaus
(CDU) hat die SPD aufgefordert, eine gesetzliche Regelung zur 
weiteren Überprüfung der Mitarbeiter im öffentlichen Dienst auf 
frühere Stasi-Mitarbeit mitzutragen. Solche Überprüfungen müssten 
"auch künftig generell möglich sein und nicht nur bei Vorliegen eines
konkreten Verdachts", sagte Althaus dem "Tagesspiegel" 
(Freitagausgabe) in einem Interview. Anfang der Woche hatte bereits 
die CDU-Bundestagsfraktion erkennen lassen, dass sie von einem 
ursprünglichen Novellierungsentwurf von Union, SPD und Grünen zum 
Stasi-Unterlagengesetz  abrückt, wonach solche Überprüfungen nur noch
im konkreten Verdachtsfall möglich sein sollten. Die Behandlung des 
Gesetzes im Bundestages war deshalb um zwei Wochen verschoben worden.
"Ich hoffe, dass die verbleibende Zeit genutzt wird, um die SPD von 
der Richtigkeit dieses Weges zu überzeugen und dass dann auch die 
Mehrheit im Bundestag steht", sagte Althaus dem "Tagesspiegel".
Er könne auch damit leben, wenn diese Regelung im neuen 
Stasi-Unterlagengesetz nicht unbefristet, wie ursprünglich von 
Thüringen gefordert, sondern auf fünf Jahre befristet gelte. 
"Entscheidend ist, dass es weitergeht. In den nächsten fünf Jahren 
ist Zeit genug, um das ganze Verfahren noch einmal gründlich zu 
überdenken. Und dann können politische Entscheidungen wieder neu 
getroffen werden", sagte Althaus.
Der CDU-Politiker wies Kritik aus SPD-Kreisen zurück, er habe sich
das Thema in Unkenntnis der Sachlage zu eigen gemacht. "Das ist 
absoluter Unsinn. Unsere Vorlage für den Bundesrat lag seit Monaten 
vor. Sie hat sich immer am heutigen Stasi-Unterlagengesetz orientiert
und zwei wichtige Säulen hervorgehoben: Die Regelanfrage bleibt 
weiterhin möglich und keine Gruppe wird von Stasi-Überprüfungen 
ausgeschlossen", sagte Althaus. Dabei gehe es nicht in erster Linie 
um einen verfassungs- und strafrechtlichen Tatbestand, "sondern es 
geht insbesondere um moralische Verantwortung". "Jetzt zeigt sogar 
das Gutachten der Bundesjustizministerin, dass selbst die 
verfassungsrechtlichen Bedenken, die immer ins Spiel gebracht wurden,
nicht zu halten sind", sagte Althaus.

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


Original-Content von: Der Tagesspiegel, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Der Tagesspiegel
Weitere Storys: Der Tagesspiegel
  • 08.11.2006 – 14:57

    Der Tagesspiegel: A.T.U. peilt 1,4 Milliarden Euro Umsatz an

    Berlin (ots) - Die Werkstattkette A.T.U. Auto-Teile Unger will in diesem Jahr den Umsatz um etwa sechs Prozent auf 1,4 Milliarden Euro steigern. Vorstandschef Karsten Engel sagte dem Tagesspiegel (Donnerstagausgabe), damit werde das Wachstum Vorjahresniveau erreichen. Bestens laufe aktuell das Winterreifengeschäft, auch wegen einer neuen Verordnung, die Bußgelder für nicht schneefeste Bereifung vorsieht. ...