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Der Tagesspiegel: Heftige Kritik an Westerwelle aus der Koalition: "FDP-Chef verschafft Radikalen am rechten Rand ein Alibi"

Berlin (ots)

Berlin - Führende Politiker von SPD und CDU haben
den Vorwurf des FDP-Vorsitzenden Guido Westerwelle zurückgewiesen, 
die große Koalition trage mit einer Politik der gebrochenen 
Wahlkampfversprechen zum Erstarken des Rechtsradikalismus bei.  
SPD-Generalsekretär Hubertus Heil sprach gegenüber dem Tagesspiegel 
(Donnerstagausgabe) von einer "gefährlichen Fehlanalyse". 
Demokratische Parteien könnten im Kampf gegen Rechts nur erfolgreich 
sein, wenn sie zusammenstünden.
Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) kritisierte 
Westerwelles Äußerungen als "sachlich falsch und politisch 
gefährlich". Wenn sich demokratische Parteien wechselseitig die 
Schuld für das Erstarken rechtsextremistischer Parteien zuschöben, 
dann diene dies den Rechtsextremen nur als Rechtfertigung für ihre 
antidemokratische Propaganda.
Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion, Wolfgang 
Bosbach (CDU), warf Westerwelle vor, er verschaffe "Radikalen am 
rechten Rand ein Alibi", indem er "Verständnis für ihre Einstellungen
äußert". Dass die große Koalition in den vergangenen Monaten auch 
unpopuläre Entscheidungen habe treffen müssen, sei kein Freibrief, 
sich radikalen gesellschaftlichen Gruppen anzuschließen. Als "billig 
und politisch höchst problematisch" für den Vorsitzenden einer 
demokratischen Partei bezeichnete es der Unionspolitiker, wenn 
FDP-Chef Westerwelle dieses Verhalten dann auch noch entschuldige.
Bei Rückfragen:
Der Tagesspiegel
Politikredaktion
Tel.: 030 / 26 009 389

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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