Der Tagesspiegel: Bundestagsabgeordnete Gabriele Lösekrug-Möller (SPD) fordert Heimkinderkonferenz für Opfer von Gewalt in Kinderheimen in den 50er und 60er Jahren
Berlin (ots)
Nach Anhörungen ehemaliger Heimkinder der 50er und 60er Jahre im Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages forderte die SPD-Bundestagsabgeordnete Gabriele Lösekrug-Möller im Gespräch mit dem "Tagesspiegel" eine Heimkinderkonferenz, "die Betroffene, kirchliche und staatliche Träger an einen Tisch bringt". Die ehemaligen Heimkinder verlangen die Anerkennung des erlittenen Unrechts und eine materielle Entschädigung für Schläge, Misshandlungen oder Kinderarbeit - wie z. B. eine nachträgliche Anerkennung von Rentenansprüchen.
Lösekrug-Möller sagte: "Der Einsatz von körperlicher Gewalt ging weit auch über das hinaus, was in den 50er Jahren akzeptiert wurde. Es handelt sich nicht um Einzelfälle." Daher sei neben der Klärung der individuellen Entschädigungsansprüche "ein strukturiertes Gespräch darüber, wie wir mit Unrecht, Schuldanerkennung und dokumentierter Aufarbeitung umgehen." Für die ehemaligen Heimkinder sei wichtig, "dass die Gesellschaft offiziell anerkennt: Euch ist Unrecht geschehen. Die Verantwortlichen bitten um Entschuldigung." Sie hätten als Kinder in Heimen "Traumata erlitten haben, die bis heute ihr Leben bestimmen" und litten noch heute "an Beziehungsstörungen, an körperlichen Schäden und daran, dass manche bis heute selbst in der eigenen Familie über ihre Kindheit nicht sprechen können", sagte Lösekrug-Möller.
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