Rallye Schweden: Oliver Solberg erzielt den ersten WRC2-Sieg für den neuen Škoda Fabia RS Rally2
Umea (ots)
› Sohn des ehemaligen Rallye-Weltmeisters Petter Solberg und Beifahrer Elliott Edmondson gewinnen die WRC-Kategorie beim zweiten Weltmeisterschaftslauf der Saison 2023
› Sami Pajari/Enni Mälkönen fahren mit einem weiteren Škoda Fabia RS Rally2 des Teams Toksport WRT auf den dritten Platz und feiern ebenfalls auf dem WRC2-Podium
› Die amtierenden WRC2-Weltmeister Emil Lindholm/Reeta Hämäläinen (Škoda Fabia RS Rally2) verlieren ihre anfängliche Führung nach einem Ausrutscher in eine Schneewehe
› Vier der neuen Škoda Fabia RS Rally2 erreichen Top-10-Platzierungen innerhalb der WRC2, ihre Fahrer sind auf 14 der 18 Wertungsprüfungen die Schnellsten
Beim erst zweiten Einsatz in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft schafften es zwei Škoda Fabia RS Rally2 auf das Podium der Kategorie WRC2. Bei der Rallye Schweden erzielten Lokalheld Oliver Solberg und sein britischer Beifahrer Elliott Edmondson den Premierensieg für das neue Rally2-Fahrzeug aus Mladá Boleslav. Das finnische Duo Sami Pajari/Enni Mälkönen, das ebenfalls für das Team Toksport WRT fährt, wurde Dritter der Klasse. Die WRC2-Champions Emil Lindholm/Reeta Hämäläinen fielen dagegen einer der hohen Schneewände zum Opfer, von denen die Prüfungen in der Nähe des Polarkreises gesäumt waren: Die Finnen mussten sich mit dem siebten Platz begnügen.
Rundum überzeugende Leistung von Oliver Solberg bei der Rallye Schweden. Der 21 Jahre junge Sohn des ehemaligen Rallye-Weltmeisters Petter Solberg und Beifahrer Elliott Edmondson gewannen die Kategorie WRC2 mit einem Vorsprung von 42,3 Sekunden vor Ole Christian Veiby/Torstein Eriksen. In einem Škoda Fabia RS Rally2 des in der Nähe des Nürburgrings beheimateten Teams Toksport WRT fuhren sie WRC2-Bestzeit auf acht der insgesamt 18 Wertungsprüfungen. „Das ist fantastisch, was für ein großartiges Gefühl! Es war ein erstaunliches Wochenende für uns beide – wir haben keine Fehler gemacht und sind ein wirklich konstantes Tempo gefahren“, strahlte Solberg im Ziel nach 302 Kilometern gegen die Stoppuhr. Das schwedisch-britische Duo hatte bereits bei der Rallye Monte Carlo die Klasse der Rally2-Fahrzeuge dominiert. Beim Saisonauftakt fuhren die beiden allerdings nicht um WRC2-Punkte.
Ganz anders verlief die erste Runde der Titelverteidigung für die amtierenden WRC2-Weltmeister Emil Lindholm und Reeta Hämäläinen. Das Mixed-Team aus Finnland, das in einem weiteren Škoda Fabia RS Rally2 des Teams Toksport WRT antrat, lag nach der zweiten Wertungsprüfung noch in Führung. Doch schon in der nächsten Prüfung wurde Lindholm von einer ihm scheinbar bekannten Kurve überrascht. „In meiner Erinnerung habe ich an dieser Stelle letztes Jahr nicht gebremst. Aber da habe ich mich wohl getäuscht. Unser Auto rutschte in eine Schneewand. Wir mussten anhalten und die Kühler vom Schnee befreien“, erklärte Lindholm den Zeitverlust von fast zwei Minuten. Doch die beiden Finnen gaben nicht auf und kämpften sich im Verlauf der Rallye Position um Position wieder nach vorne. Das Ziel erreichten sie schließlich auf WRC2-Rang sieben.
Durch das Missgeschick seiner Landsleute blieb Sami Pajari (Škoda Fabia RS Rally2), der Junior-Weltmeister des Jahres 2021, Oliver Solbergs schärfster Verfolger. Nach der ersten Etappe trennten die beiden Toksport WRT-Teamkollegen nur 13 Sekunden. Im Verlauf der zehnten Wertungsprüfung musste Pajari dann allerdings dem hohen Tempo Tribut zollen, das dank der mit Hunderten von Spikes bewehrten Reifen streckenweise bei über 180 km/h lag. „In einer Spurrille ist mir das Heck ausgebrochen, im fünften Gang bei Vollgas. Wir haben uns gedreht, konnten zum Glück aber weiterfahren“, berichtete der 21 Jahre alte Finne. Gegen den Zeitverlust von 40 Sekunden kämpften Pajari und Beifahrerin Enni Mälkönen mit vier WRC2-Bestzeiten an. Damit sicherten sie sich den dritten Rang in der Kategorie. „Wir hatten schon in der Vergangenheit gelegentlich Chancen auf eine Podiumsplatzierung. Endlich haben wir es geschafft, das Gefühl ist wirklich großartig“, freute sich Pajari.
Gelegentliches Anlehnen an Schneewände gehört bei der Rallye Schweden dazu. Bei einem solchen Manöver hatten Jari Huttunen und Beifahrer Antti Linnaketo kein Glück. Den Mittagsservice am Samstag erreichten die beiden Finnen noch auf dem bemerkenswerten dritten Rang in der WRC2. Wenig später blieb das vom Team Printsport eingesetzte Vorgängermodell Škoda Fabia Rally2 evo im tiefen Schnee stecken. Trotz der von Zuschauern sofort eingeleiteten Bergung vergingen mehr als drei Minuten, bevor Huttunen und Linnaketo wieder zurück auf der Piste waren.
Marco Bulacia aus Bolivien und sein spanischer Beifahrer Diego Vallejo kamen als Fünfte ins Ziel und brachten damit den vierten Škoda Fabia RS Rally2 in die Top 10 der WRC2-Wertung. Auch den WRC Masters Cup, die Kategorie für Fahrer über 50 Jahre, gewann eine Crew im Škoda Fabia RS Rally2: die Polen Michal Sotowow/Maciej Baran aus dem Team Orsäk Rally Sport.
Nach Schnee, Eis und Minusgraden in Schweden erwarten die Teams beim bevorstehenden Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft Staub, Hitze und Höhenlagen von stellenweise mehr als 2.000 Metern: Als nächstes steht die Guanajuato Rallye Mexico (16.-19. März 2023) im Kalender.
Rallye Schweden, 9. bis 12. Februar 2023, Ergebnis WRC2
1. Oliver Solberg/Elliott Edmondson (SWE/GBR), Škoda Fabia RS Rally2, 2:33.42,6 Stunden
2. Ole Christian Veiby/Torstein Eriksen (NOR/NOR), VW Polo GTI Rally2, +42,3 Sekunden
3. Sami Pajari/Enni Mälkönen (FIN/FIN), Škoda Fabia RS Rally2, +1.15,1 Minuten
4. Georg Linnamäe/James Morgan (EST/GBR), Hyundai i2ON Rally2, +2.21,1 Minuten
5. Marco Bulacia/Diego Vallejo (BOL/ESP), Škoda Fabia RS Rally2, +2.41,5 Minuten
6. Teemu Suninen/Mikko Markkula (FIN/FIN), Hyundai i20N Rally2, +2.48,0 Minuten
7. Emil Lindholm/Reeta Hämäläinen (FIN/FIN), Škoda Fabia RS Rally2, +3.01,5 Minuten
8. Lauri Joona/Tuukka Shemeikka (FIN/FIN), Škoda Fabia Rally2 evo, +3.10,6 Minuten
Zahl der Rallye: 6
Sechs Kundenteams von Škoda Motorsport fuhren in der Top 10 der WRC2-Wertung. Dabei gingen der Sieg sowie die Positionen drei, fünf und sieben an den neuen Škoda Fabia RS Rally2. Das Vorgängermodell Škoda Fabia Rally2 evo belegte die Plätze acht und zehn.
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