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The Economist

Schäuble: Besser eine amerikanische Ordnungsrolle als keine
Diskussionrunde "Living with the US" von The Economist und DGAP

Berlin (ots)

Das Verhältnis zwischen Europa und den USA bleibt
in den großen geopolitischen Fragen angespannt. So fasst Xan Smiley,
Europaredakteur von The Economist, das Ergebnis der Podiumsdiskussion
"Living with the US" zusammen. Auf einen konkreten Vorschlag, wie das
Verhältnis schnell verbessert werden kann, konnte sich die
Diskussionsrunde vor mehr als 300 Zuhörern in Berlin nicht einigen.
Bei der Veranstaltung, zu der am Donnerstag Abend das internationale
Wirtschafts- und Nachrichtenmagazin und die Deutsche Gesellschaft für
Auswärtige Politik (DGAP) eingeladen hatten, waren sich die außen-
und sicherheitspolitischen Experten jedoch einig, dass unmittelbarer
Handlungsbedarf besteht und die derzeitigen Strategien überprüft
werden müssen.
Auch Deutschland müsse globale Verantwortung übernehmen.
Allerdings sei die Führung der USA nötig, forderte Wolfgang Schäuble.
Eine amerikanische Ordnungsrolle sei besser als keine, so der
stellvertretende CDU/CSU-Fraktionsvorsitzende. Schäuble weiter: Die
Stärkung der gemeinsamen europäischen Sicherheitspolitik sei
notwendig, aber keine Alternative zu einem transatlantischen Bündnis.
Professor Karl Kaiser, Forschungsdirektor der DGAP, betonte: Weil
die USA die wichtigste Weltmacht sei, beeinflusse sie den Rest der
Welt maßgeblich. Die Vereinigten Staaten hätten durch die
Terroranschläge des 11. September grundlegende Veränderungen
erfahren. Diese hätten sich auch deutlich auf Europa ausgewirkt.
Krieg werde inzwischen als ein legitimer Weg angesehen, um
demokratische Verhältnisse herzustellen. Ob dies allerdings der
richtige Weg sei und welche Auswirkungen dies auf die UN, die NATO
und die EU habe, sei jedoch die Frage, so Kaiser weiter.
Für den stellvertretenden SPD-Fraktionsvorsitzenden Gernot Erler
beginnt sich das transatlantische Verhältnis wieder zu normalisieren.
Aber nötig sei eine grundlegende Diskussion über internationale
Zusammenarbeit und Kräfteverhältnisse in der Welt nach dem 11.
September, so Erler. Erler sagte voraus, dass diese Diskussion beim
Treffen von Außenminister Fischer mit dem amerikanischen
Außenminister Colin Powell in der kommenden Woche geführt werde.
Erler weiter: Es müsse alles getan werden, um zu verhindern, dass der
Krieg gegen den Irak in einer internationalen Krise mündet.
Zunächst sei ein einiges Europa das gemeinsame Ziel, unterstrich
Schäuble. Ohne ein gutes Verhältnis zu den USA könne dieses Ziel
nicht erreicht werden. Die europäische Integration und die
transatlantische Partnerschaft müssten Hand in Hand gehen. Kaiser
stimmte dem zu. Ein gemeinsames Europa sei im eigenen Interesse der
USA. Allerdings müsse Europa auch unabhängig von den USA
Entscheidungen treffen können. Der ehemalige amerikanische
Botschafter John Kornblum entgegnete darauf: Europa müsse lernen, die
eigenen Mittel und Möglichkeiten realistisch einzuschätzen. Kornblum,
inzwischen Chairman der Investmentbank Lazard Deutschland, forderte
von den Deutschen aber auch mehr Verständnis für die amerikanische
Politik: In den USA fänden derzeit die gleichen kontroversen
Diskussionen statt wie in Europa.

Pressekontakt:

Christoph Lautenbach/Matthias Adel
Cohn & Wolfe Public Relations GmbH & Co. KG
Kleyerstraße 25
D-60326 Frankfurt am Main
Telefon: 069 7506-1526/-1581
Telefax: 069 7506-1528
E-Mail: christoph_lautenbach@de.cohnwolfe.com
E-Mail: matthias_adel@de.cohnwolfe.com

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