Russlands Roulette | Wird China die Welt der Halbleiter dominieren? | Deutschlands neuer Kanzler zaudert angesichts der Drohungen Russlands
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Steht Wladimir Putin kurz vor einer Invasion in der Ukraine oder blufft er, um Zugeständnisse von seinem Nachbarn und dem Westen zu erpressen? Niemand kann sich sicher sein. Selbst sein eigener Außenminister scheint im Ungewissen zu sein. Sollten die Kämpfe beginnen, könnte Putin eine umfassende Invasion anordnen, bei der die russischen Streitkräfte tief in die Ukraine eindringen, die Hauptstadt Kiew einnehmen und die Regierung stürzen.
Oder er könnte versuchen, weitere Gebiete in der Ostukraine zu annektieren und einen Korridor zu schaffen, der Russland mit der Krim, der ukrainischen Halbinsel, die Putin 2014 an sich gerissen hat, verbindet. Oder aber er will einen kleinen Krieg, in dem Russland die vom Kreml unterstützten Separatisten im Donbass, einer Region im Osten der Ukraine, vor angeblichen ukrainischen Gräueltaten "rettet".
Da Putin die Initiative ergriffen hat, kann man leicht zu dem Schluss kommen, dass er im Vorteil ist. Tatsächlich steht er aber vor gefährlichen Entscheidungen. Ein großer Krieg ist mit außerordentlichen Risiken verbunden. Aber ein kleinerer Krieg, der diese Risiken begrenzt, könnte die Abwanderung der Ukraine nach Westen nicht aufhalten.
Und wenn ein kleiner Krieg nicht zur Kapitulation der Regierung in Kiew führt, könnte Putin feststellen, dass Russland unweigerlich in einen größeren Krieg hineingezogen wird. Selten war der Unterschied zwischen den Interessen eines Landes und denen seines Führers so groß.
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