Deutscher Naturschutzring (DNR) e.V.
DNR-Präsident Hubert Weinzierl legt Bilanz über den Luchs in Deutschland vor: Pinselohr kehrt heim - aber findet erst selten ein Zuhause
Regensburg (ots)
Der Deutsche Naturschutzring (DNR) hat heute in Regensburg eine Zwischenbilanz über die Entwicklung des Luchs-Vorkommens in Deutschland veröffentlicht. "Pinselohrs Rückkehr geschieht leise und sehr langsam", erklärte DNR-Präsident Hubert Weinzierl nach einer Informationsfahrt in den Bayerischen Wald. "Nur hier im bayerisch-böhmischen Waldgebiet hat der Luchs schon ein echtes Zuhause gefunden", zeigte sich Weinzierl zumindest teilweise zufrieden.
Nach den Erkenntnissen des DNR sind derzeit in der deutsch-tschechischen Grenzregion bis hinauf nach Sachsen etwa 30 Luchse beheimatet. Im ganzen Rest Deutschlands sind demnach noch einmal insgesamt zehn Luchse zu finden. Sie verteilen sich auf den Pfälzer Wald, den Schwarzwald, den Harz und den alpinen Raum. "Zwar ist die deutsche Luchspopulation seit Jahren stabil, aber leider nicht in positiver Entwicklung", bilanzierte der DNR-Präsident.
Angesichts des großen Flächenbedarfs des Luchses - jede Waldkatze beansprucht 150 bis 250 Quadratkilometer große Reviere - forderte Weinzierl länderübergreifende Schutzmaßnahmen, die das Bundesamt für Naturschutz koordinieren soll. "Wir brauchen einen Runden Tisch aller Beteiligten und Betroffenen, um Pinselohrs Heimkehr positiv zu begleiten", sagte der DNR-Präsident.
Die meisten Luchs-Verluste verursachen nach Expertenangaben der Straßenverkehr und die Jagd. Deshalb appellierte Weinzierl auch an die Jäger, den Luchs "nicht als Konkurrenten, sondern als Jagdfreund" zu sehen.
Schließlich rief er die betroffenen Länder und die Bundesregierung auf, den von Jagd- und Umweltverbänden ins Leben gerufenen Ausgleichsfonds für Schäden durch den Luchs endlich auch mit staatlichen Mitteln auszustatten. "Denn die Rückkehr der Waldkatze ist ein Gewinn für uns alle", erläuterte DNR-Präsident Weinzierl. "Jeder Luchs ist ein Botschafter der Wildnis - auch wenn das scheue und für den Menschen völlig harmlose Tier selten zu beobachten ist."
Kontakt und weitere Informationen:
Deutscher Naturschutzring Präsident Hubert Weinzierl 94344 Wiesenfelden Tel. 09966/777 Fax 09966/490
Original-Content von: Deutscher Naturschutzring (DNR) e.V., übermittelt durch news aktuell