Deutscher Naturschutzring (DNR) e.V.
DNR: Deutschland muss doppelte Präsidentschaft in EU und G8 für neue Nachhaltigkeitspolitik nutzen - Zur heutigen Kabinettssitzung in Berlin
Bonn (ots)
Anlässlich der heutigen Kabinettssitzung in Berlin, bei der die Inhalte der deutschen Präsidentschaft in der EU und den G8-Staaten im ersten Halbjahr 2007 vorbereitet werden sollen, rief der Deutsche Naturschutzring (DNR) die Bundesregierung zu einem Kurswechsel auf.
Anstatt sich in einen globalen Wettlauf um die niedrigsten ökologischen Standards und die schwächste soziale Absicherung zu begeben, sollen die EU- und die G8-Staaten nach Ansicht der Umweltverbände effiziente Produktion, umweltpolitische und soziale Verantwortung sowie zukunftsfähige Technologien in den Mittelpunkt ihrer Politik stellen. "So könnten sie auch anderen Staaten zum Vorbild gereichen," sagte DNR-Generalsekretär Helmut Röscheisen in Bonn. Deutschland habe jetzt die große Chance, fehlgeleitete Entwicklungen zu korrigieren, die Orientierungslosigkeit zu beenden und eine neue Aufbruchstimmung in die europäische Politik zu bringen.
Um seinen Forderungen mehr Nachdruck zu verleihen, hat der Deutsche Naturschutzring unter dem Titel "Verantwortung für die Zukunft" zu einer internationalen Konferenz vom 18. - 20. Oktober 06 in Berlin eingeladen. Dort wird nicht nur die gesamte Umweltbewegung Europas vertreten sein, sondern mit den deutschen und britischen Umweltministern Gabriel und Miliband sowie dem Chef von BP-Deutschland Franke auch wichtige Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft.
Im Vorfeld dieser Konferenz präsentierte der DNR heute seine zentralen Vorschläge zum Klimaschutz, der Luftreinhaltung und dem Schutz der Biodiversität:
- Die Bundesregierung müsse einen Aktionsplan für eine gemeinsame Energiepolitik der EU- und der G8-Staaten mit dem Ziel einer Reduzierung der CO2-Emission bis 2020 um 30 % vorlegen. Dabei dürfe die Atomenergie keine Rolle spielen.
- Um eine nachhaltige Mobilität zu erreichen, sei eine Halbierung des Kraftstoffverbrauches und damit des CO2-Ausstoßes innerhalb der nächsten 10 Jahre erforderlich.
- Der weltweite Verlust an biologischer Vielfalt könne nur gestoppt werden, wenn die Meere und Urwälder umfassend geschützt werden. Dazu bedürfe es u.a. eines neuen Finanzierungsinstrumentes, etwa einer Abgabe beim internationalen Flugverkehr.
Pressekontakt:
Dr. Helmut Röscheisen, Generalsekretär DNR,
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