4SC AG: 60 Patienten in klinischer Phase IIa-Studie
Planegg-Martinsried (ots)
Das Martinsrieder Biotech-Unternehmen 4SC AG (Frankfurt, Prime Standard: VSC) berichtet über den planmäßigen Verlauf der klinischen Phase IIa-Studie für seinen Medikamentenkandidaten SC12267 zur Behandlung von Rheumatoider Arthritis.
Aktuell sind 60 Patienten, die an aktiver Rheumatoider Arthritis erkrankt sind, in die Studie eingebunden. Damit konnten bereits 50 Prozent der für die Studie vorgesehenen 120 Patienten rekrutiert werden. Die im Dezember 2006 gestartete Studie wird an insgesamt 13 Zentren in Deutschland, Polen und Serbien durchgeführt.
In der dreiarmigen und Placebo-kontrollierten Studie werden den Patienten zwei Dosierungen von SC12267 für drei Monate täglich oral verabreicht und auf Verträglichkeit sowie klinische Wirksamkeit hin überprüft. Die Wirksamkeit wird dabei mittels international etablierter Scores wie DAS28, ACR20, ACR50 und ACR70 bestimmt und ausgewertet.
Der Bericht der Studienergebnisse wird laut der aktuellen Planung für das vierte Quartals 2007 erwartet. Danach soll für SC12267 eine Lizenzpartnerschaft mit einem Pharmaunternehmen eingegangen werden, welches die weitere Entwicklung vorantreibt.
"Wir sind mit dem Verlauf der Studie sehr zufrieden. Die Zusammenarbeit mit den einzelnen Studienzentren läuft gut und wir sind überzeugt, auch unseren weiteren Zeitplan für diese Studie einhalten zu können," kommentiert Gerhard Keilhauer, CDO der 4SC AG.
Über Rheumatoide Arthritis:
Rheumatoide Arthritis ist eine chronisch entzündliche Gelenkerkrankung, an der 0,5 - 1% der Bevölkerung leiden, Frauen dreimal häufiger als Männer. Im Spätstadium der Krankheit tritt ein irreversibler Schaden an Gelenkknorpel und Knochen auf. Ursache für die Krankheit sind sowohl genetische als auch autoimmune Faktoren. Neben schmerzlindernden Medikamenten können zur Behandlung auch so genannte krankheitsmodifizierende Medikamente (DMARDs = disease modifying antirheumatic drugs) verabreicht werden. Diese Medikamente werden bei der Therapie von entzündlich-rheumatischen Erkrankungen mit dem Ziel eingesetzt, einen Heilungsprozess einzuleiten. Sie unterscheiden sich von den anderen in der Rheumatologie eingesetzten Medikamentengruppen dadurch, dass nur sie in der Lage sind, die Schäden der chronischen Entzündung, beispielsweise an Gelenkknorpel oder Knochen, aufzuhalten oder zu verringern. Einige DMARDs sind im günstigsten Falle sogar in der Lage, im Falle von bereits eingetretenen Gelenkschäden eine Reparatur einzuleiten und die Rückbildung von bereits eingetretenen Veränderungen zu unterstützen.
Über SC12267:
SC12267 ist ein neuartiges, niedermolekulares Wirkstoffmolekül aus der Klasse der DMARDs für die Therapie von Autoimmunerkrankungen wie z. B. Rheumatoider Arthritis oder Multipler Sklerose. Die Substanz wirkt als hochselektiver Inhibitor der Biosynthese von Pyrimidinen und hemmt auf diesem Weg die Vermehrung schnell proliferierender Zellen, insbesondere der für die Immunantwort wichtigen Lymphozyten. Der Medikamentenkandidat stammt aus der eigenen Forschungspipeline der 4SC AG. In den vorangegangenen präklinischen und klinischen Studien konnte bereits neben vorteilhaften pharmakokinetischen Eigenschaften eine hervorragende Wirksamkeit im Tiermodell gezeigt werden sowie eine gut verträgliche Dosierung ohne relevante Nebenwirkungen am Probanden ermittelt werden.
Über die 4SC AG:
Die 4SC AG (ISIN DE0005753818) notiert seit dem 15. Dezember 2005 im Prime Standard an der Frankfurter Wertpapierbörse. Mit derzeit 59 Mitarbeitern entwickelt das 1997 gegründete Unternehmen neuartige Wirkstoffe gegen Entzündungserkrankungen und Krebs mit Hilfe einer auf Chemieinformatik gestützten Technologieplattform. Dabei wird das traditionelle Hochdurchsatzscreening von Wirkstoffkandidaten vom Labor auf den Computer verlagert. Auf diese Weise kann das Unternehmen deutliche Kosten- und Zeitvorteile sowie erhöhte Erfolgsquoten in der Medikamentenentwicklung erzielen. Die 4SC AG nutzt ihre patentgeschützte Technologieplattform, um eine nachhaltige Projektpipeline an Wirkstoffen aufzubauen, die bis in frühe klinische Phasen ("Proof of Concept") entwickelt und anschließend gegen Vorab- und Meilensteinzahlungen sowie Umsatzbeteiligungen an die Pharmaindustrie auslizenziert werden sollen. Aktuell besteht die Pipeline aus sechs Projekten. Das erste Projekt zur Behandlung von Rheumatoider Arthritis durchläuft derzeit die klinische Phase IIa. Vier weitere Produktkandidaten befinden sich in präklinischer Entwicklung sowie ein weiteres Projekt im Forschungsstadium. Darüber hinaus setzt das Unternehmen seine Technologieplattform in Kooperationen mit Pharma- und Biotechnologieunternehmen ein und erzielt damit auch bereits erste Umsätze.
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