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Burma
Bangladesch: Keine Repatriierung von Rohingya ohne Menschenrechte vereinbaren!

Bangladeschs Außenminister verhandelt in Burma über Rückführung von Rohingya-Flüchtlingen (8.8.) - Keine Repatriierung ohne Menschenrechte - Humanitäre Lösung überfällig für im Grenzgebiet gestrandete Rohingya

--- Göttingen, den 7. August 2018 --- Vor seinen Gesprächen in Burma über die Repatriierung von 750.000 Rohingya-Flüchtlingen hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) an den Außenminister von Bangladesch appelliert, die Geflüchteten nicht voreilig ohne eine Garantie ihrer Menschenrechte abzuschieben. "Solange Burma die Rohingya nicht als gleichberechtigte Staatsbürger anerkennt, gibt es keine politische Lösung der Rohingya-Frage und ihre Abschiebung wäre verantwortungslos", heißt es in dem Schreiben der GfbV an Mahmood Ali. Nachdrücklich forderte der GfbV-Direktor Ulrich Delius am Dienstag darin außerdem eine schnelle humanitäre Lösung für 4.600 Geflüchtete, die im Grenzgebiet zwischen Burma und Bangladesch blockiert sind: "Es ist unmenschlich, dass diese Geflüchteten seit fast einem Jahr im Niemandsland festsitzen und sich niemand für sie zuständig hält." Außenminister Ali wird am Mittwoch in Burma erwartet.

Die gestrandeten Flüchtlinge im Grenzgebiet können Helfer des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes nur zweimal im Monat vom Staatsgebiet Bangladeschs aus mit Hilfsgütern versorgen. "Dies ist ein humanitärer Skandal und eine Schande für die Menschheit. Die Rohingya sind aus Angst um ihr Leben geflohen und dürfen von der internationalen Staatengemeinschaft nicht vergessen werden", forderte die GfbV. Burma weigert sich, die Flüchtlinge aus dem Niemandsland zurückzunehmen, weil sie angeblich die Rebellenorganisation ARSA unterstützt haben sollen. Ein Vorwurf, der von den Bewohnern des notdürftigen Camps strikt zurückgewiesen wird.

Nachdrücklich forderte die GfbV Burma und Bangladesch darüber hinaus auf, die internationale Öffentlichkeit nicht über eine angebliche umfassende Rückführung von Rohingya-Flüchtlingen nach Burma zu täuschen, um den internationalen Druck zu lindern. Bislang wurden fast nur geflüchtete Hindu repatriiert. Nach Jahrzehnten der Diskriminierung, Ausgrenzung und Verfolgung warten die Rohingya als Angehörige einer muslimischen Minderheit auf die Gewährung von Grundrechten. Erst dann würden sie freiwillig nach Burma zurückzukehren. Doch Burmas Regierung unter Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi ist trotz massiven internationalen Drucks bislang nicht bereit, Rohingya als ethnische Minderheit und als gleichberechtigte Staatsbürger anzuerkennen.

Ulrich Delius ist zu erreichen unter Tel. 0160/95671403

Gesellschaft für bedrohte Völker
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