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Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)

Will US-Präsident Trump Grönland kaufen? Grönlands indigene Bevölkerung muss selbst über ihre Zukunft entscheiden

GfbV zum möglichen Vorstoß des US-Präsidenten:

- "Koloniale Fremdbestimmung passt nicht ins 21. Jahrhundert"
- "Angesichts der katastrophalen Politik Trumps in Alaska können wir den 
  Grönländern nur wünschen, niemals unter US-Verwaltung zu kommen"
- "In Grönland gibt es viele Stimmen, die sich für die Ausrufung eines 
  unabhängigen Staates aussprechen"

Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) warnt davor, das Selbstbestimmungsrecht von Grönlands indigener Bevölkerung zu missachten. Die Grönländer müssten über ihre eigene Zukunft entscheiden können. "Koloniale Fremdbestimmung passt nicht ins 21. Jahrhundert", erklärte die GfbV, nachdem Spekulationen laut wurden, US-Präsident Donald Trump erwäge den Kauf der Insel durch die USA. "So absurd die Spekulationen auch erscheinen, so haben sie doch einen wahren Kern: Der Griff der Supermächte nach den Rohstoffen und der militärischen Kontrolle der Arktis wird immer stärker", warnte der GfbV-Direktor Ulrich Delius am Freitag in Göttingen.

"Angesichts der katastrophalen Politik Trumps in Alaska, wo die US-Regierung systematisch Umweltzerstörung begünstigt und indigenen Völkern die Lebensgrundlage entzieht, können wir den Grönländern nur wünschen, niemals unter US-Verwaltung zu kommen", erklärte Delius. Denn Trumps Herrschaft ziehe eine Spur der Verwüstung durch Alaska. Dort hat er das Arctic National Wildlife Refuge für die Erdöl- und Erdgasförderung geöffnet. Die Ausbeutung von Rohstoffen und die Militarisierung der Arktis durch die USA, Russland, China und Kanada sind neben dem Klimawandel die größte Gefahr für das Überleben der indigenen Völker dort.

Als weltfremd bezeichnete die Menschenrechtsorganisation den Vergleich mit dem Kauf Alaskas durch die USA im 19. Jahrhundert. "Die indigenen Bewohner Grönlands haben in den letzten Jahren oft ihr Selbstbestimmungsrecht eingefordert. Bislang wird es in Form einer breiten Autonomie vom Mutterland Dänemark gewährt. Doch auch in Grönland gibt es viele Stimmen, die sich für die Ausrufung eines unabhängigen Staates aussprechen", sagt Delius.

Die Menschenrechtsorganisation erinnert daran, dass die USA bereits nach dem Zweiten Weltkrieg vergeblich versucht hatten, die Insel von Dänemark zu kaufen. Damals lehnte das Königreich einen Verkauf zum Preis von 100 Millionen US-Dollars ab. Besonders zu Zeiten des Kalten Krieges hatte Grönland eine große militärische Bedeutung für die USA. Auch jetzt wird die nationale Sicherheit als Grund für den möglichen Vorstoß angeführt. Allerdings ist heute jeder Grunderwerb auf Grönland illegal. Denn wie in vielen selbstverwalteten indigenen Territorien gehört alles Land dem Staat, der nur Nutzungsrechte vergibt.

Sie erreichen Ulrich Delius unter u.delius@gfbv.de oder 0160/95671403.

Gesellschaft für bedrohte Völker
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D-37010 Göttingen
Tel.: +49 551 499 06-21
Fax: +49 551 580 28
E-Mail:  info@gfbv.de
www.gfbv.de
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