Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)
Zum Tod von Freimut Duve: Konsequent für Menschenrechte engagiert
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) trauert um Freimut Duve, der die Arbeit der Menschenrechtsorganisation lange begleitet und unterstützt hat. Als Lektor des Rowohlt Verlags und Herausgeber der Buchreihe rororo aktuell leistete Duve in den 1970er und 80er-Jahren einen wichtigen Beitrag dazu, die Probleme und Belange bedrohter Völker einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen. So erläuterte der GfbV-Gründer Tilman Zülch in dem Buch „Von denen keiner spricht“ das Leitmotto der Arbeit unserer Menschenrechtsorganisation und forderte in einem weiteren Buch ein Umdenken Deutschlands in der Sinti-/Roma-Frage. Das GfbV-Beiratsmitglied Claus Biegert klagte in einem Buch den desolaten Umgang der US-Behörden mit Indigenen in den USA an. „Diese Bücher zur Ausgrenzung von Minderheiten und Nationalitäten, zu Rassismus und Rüstungsexporten waren jahrzehntelang wegweisend in der politischen Diskussion in Deutschland“, erinnert Jan Diedrichsen, Bundesvorsitzender der GfbV.
Als langjähriger SPD-Bundestagabgeordneter sei auch Duves Engagement für Menschen- und Bürgerrechte weit über seine publizistischen Aktivitäten hinaus unvergessen. So engagierte er sich konsequent während des Völkermordes in Bosnien für Menschenrechte der Opfer von Gewalt, Flucht und Vertreibung. „Beeindruckend war dabei immer die inhaltliche Breite seines Einsatzes“, so Diedrichsen. Er habe aktiv GfbV-Menschenrechtsinitiativen aktiv unterstützt, zum Beispiel den Einsatz für indigene Yanomami in Brasilien gemeinsam mit Rüdiger Nehberg. Zudem würdigte und förderte er bedrängte Unterstützungsorganisationen für Indigene in Brasilien.
Freimut Duve verstarb am 3. März 2020 in Hamburg.
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