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Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)

Steigende Corona-Infektionszahlen in Xinjiang: WHO muss Präventionskonzept für Internierungslager verlangen

Steigende Corona-Infektionszahlen in Xinjiang:

  • WHO muss von China Präventionskonzept verlangen
  • Ausbruch in den Lagern würde das Fortbestehen ganzer Bevölkerungsgruppen gefährden
  • WHO darf sich nicht erneut von chinesischen Behörden hinhalten und täuschen lassen

Alarmiert durch die hohe Zahl von Covid-19 Erkrankungen in der Region Xinjiang, fordert die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) einen besseren Schutz der Umerziehungslager vor einem Übergreifen der Pandemie. Die GfbV forderte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf, von China ein Präventionskonzept zu verlangen, um den Schutz der rund 1,8 Millionen Menschen in den Lagern zu gewährleisten. Seit letzter Woche wurden 198 Infizierte in Xinjiang ermittelt, in den letzten fünf Tagen stieg die Quote der positiv Getesteten jeweils deutlich an. Am heutigen Dienstagmorgen meldeten die Behörden 57 Neuerkrankungen. "Es ist nur eine Frage der Zeit, bis das Virus über das Wachpersonal auch die Lager erreicht. Dies würde alle Versuche zunichtemachen, die Pandemie einzugrenzen. Deshalb muss die WHO nun schleunigst handeln. Sie darf Chinas Behörden nicht länger unangemessen decken", erklärte der GfbV-Direktor Ulrich Delius am Dienstag in Göttingen.

Für die zur Umerziehung internierten Angehörigen der uigurischen und kasachischen Bevölkerungsgruppe wäre ein Übergreifen des Virus auf die medizinisch unterversorgten Lager eine Katastrophe. Denn in den Camps könne es sich aufgrund der Überfüllung schnell ausbreiten. "Das darf auf keinen Fall passieren. Beide muslimische Nationalitäten sind schon heute Opfer schwerster Menschenrechtsverletzungen. Eine Pandemie unter ihnen würde das Fortbestehen der gesamten Bevölkerungsgruppe massiv gefährden", warnt Delius.

Niemals sei die Gefahr einer Pandemie in Xinjiang so groß gewesen wie jetzt. China habe sich bis heute geweigert, transparent darzulegen, wie es die Lagerinsassen vor einem Übergreifen der Seuche schützen will. "Die WHO darf diese akute Gefahr einer weiteren Ausbreitung der Pandemie nicht ignorieren. Sie muss jetzt endlich handeln, um Leben zu retten. Wenn die WHO untätig bleibt, wird sie für die lebensbedrohlichen Folgen einer Pandemie in den Lagern mitverantwortlich", so Delius. Schon zu Beginn der Seuche hatte sich die WHO lange von den chinesischen Behörden hinhalten und täuschen lassen, bevor sie vor einer Pandemie warnte. Die WHO dürfe nicht erneut versagen, wenn sie international glaubwürdig bleiben wolle.

Sie erreichen Ulrich Delius unter u.delius@gfbv.de oder 0160/95671403.

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