Alle Storys
Folgen
Keine Story von Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV) mehr verpassen.

Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)

Finnische Sami wehren sich gegen Erzabbau: GfbV Appell: Bergbau-Konzession verweigern

Finnische Sami wehren sich gegen Erzabbau:

  • GfbV appelliert an finnische Regierung, Bergbau-Konzession zu verweigern
  • Rohstoffabbau macht Rentierzucht unmöglich, beeinträchtigt Lebensweise
  • Bei Probebohrungen Kupfer-, Nickel- und Kobaltvorkommen entdeckt

Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat heute einen Appell an Krista Mikkonen, die finnische Ministerin für Umwelt und Klima gerichtet. Darin fordert die Menschenrechtsorganisation den finnischen Staat auf, keinen Erzabbau im Hietakero-Gebiet zuzulassen. Das Territorium liegt in Enonteö im Wildnisgebiet Tarvantovaara, in der Grenzregion zu Norwegen und Schweden. Finnische Sami, die in der Region seit Jahrhunderten traditionell von der Rentierzucht leben, hatten in dieser Sache eine Online-Petition gestartet und dem Ministerium gestern 37.200 Unterschriften übergeben.

"Gerade die Rentierzucht ist für die Sami mehr als Landwirtschaft", erklärt Yvonne Bangert, GfbV-Referentin für indigene Völker. "Sie ist eng mit der Sami-Kultur verwoben und spielt in ihrer Gesellschaft eine wichtige Rolle. Rentierzucht und Erzabbau können aber nicht nebeneinander existieren." Auch andere wirtschaftlich und kulturell wichtige Aktivitäten wie Fischerei, Beerenernte, das Sammeln von Handwerksmaterial und Nutzpflanzen, die Jagd und der Naturtourismus würden unter dem Bergbau leiden.

Das niederländischen Explorationsunternehmen Akkerman Finland OY hatte bei Probebohrungen Kupfer-, Nickel- und Kobaltvorkommen entdeckt. Die Ausbeutung dieser Rohstoffe verspricht Arbeitsplätze. "Sie wird aber auch Arbeitsplätze kosten, zum Beispiel in der Tierzucht und im Tourismus", erinnert Bangert. "Dazu kommen die erwartbare Umweltzerstörung und die Beeinträchtigung der traditionellen Lebensweise der Sami - die durch den Klimawandel bereits in Gefahr ist."

Bangert hofft, dass die Regierung in Helsinki ein offenes Ohr für die Bedenken der indigenen Bevölkerung hat. "Noch ist es nicht zu spät, die Konzession für die Ausbeutung der Rohstoffe zu verweigern", sagt sie. "Die Schutzvorkehrungen für die Rechte der Sami in der finnischen Verfassung sollten eigentlich keine andere Entscheidung zulassen."

Sie erreichen Yvonne Bangert unter y.bangert@gfbv.de oder 0551/49906-14.

Gesellschaft für bedrohte Völker
Postfach 2024
D-37010 Göttingen
Tel.: +49 551 499 06-21
Fax: +49 551 580 28
E-Mail:  info@gfbv.de
www.gfbv.de
Menschenrechtsorganisation mit beratendem Status bei den UN und mitwirkendem Status beim Europarat
Weitere Storys: Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)
Weitere Storys: Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)