Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)
VW-Chef in China: Volkswagen muss Zwangsarbeit in Lieferketten beenden
VW-Chef in China:
- Oliver Blume muss sich zu uigurischer Zwangsarbeit in VW-Lieferketten äußern
- Unabhängige Audits sind in der Region nicht mehr möglich
- VW ist einziger Autokonzern mit Fabrik in direkter Nähe zu Internierungslagern
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) und der Weltkongress der Uiguren (WUC) haben Volkswagen-Vorstandsvorsitzenden Oliver Blume am heutigen Freitag aufgefordert, sich während seiner am Sonntag beginnenden China-Reise zur Rolle uigurischer Zwangsarbeiter in den Lieferketten des VW-Konzerns zu äußern: „Volkswagen hat nicht nur wegen seiner dunklen Vergangenheit eine moralische Verantwortung. Der Konzern muss sicherstellen, dass er weder direkt noch indirekt vom Völkermord an den Uiguren und anderen Turkvölkern profitiert. Herr Blume muss endlich ernsthaft und nachhaltig dafür sorgen, dass die Lieferketten von VW frei von uigurischer Zwangsarbeit sind“, sagte WUC-Präsident Dolkun Isa.
Kürzlich veröffentlichte Forschungsergebnisse der Universität Sheffield zeigen, in welchem Ausmaß uigurische Zwangsarbeit Teil der Lieferketten von Unternehmen wie Volkswagen ist. „Herr Blume darf auf keinen Fall die Fehler seines Vorgängers Herbert Diess wiederholen. Der hat lieber so getan, als gäbe es die Verbrechen des chinesischen Staates an den Uiguren nicht. Tatsächlich steht der Konzern nicht erst seit Inkrafttreten des Lieferkettengesetzes in der Verantwortung, seine Lieferketten zu überprüfen. Nach seiner Rückkehr sollte Blume sich mit Uigurinnen und Uiguren treffen, deren Angehörige in den Lagern verschwunden oder ums Leben gekommen sind“, forderte Hanno Schedler, GfbV-Referent für Genozid-Prävention und Schutzverantwortung.
„Volkswagen muss sein Werk in Urumchi sofort schließen, weil unabhängige Audits in der Region nicht mehr möglich sind. Prüfgesellschaften wie der TÜV-Süd haben sich bereits 2020 aus der Region zurückgezogen. Es ist einfach zynisch, trotz des anhaltenden Völkermordes nach China zu gehen, um große Gewinne zu machen“, fügte Isa hinzu.
Volkswagen betreibt als einziger Automobilkonzern ein Werk in Xinjiang / Ostturkestan. Es liegt in unmittelbarer Nähe der berüchtigten Internierungslager. VW-Vorstand Ralf Brandstätter wird voraussichtlich demnächst dorthin reisen. Oliver Blume wird nach einem Bericht des „Business Insider“ von Sonntag bis Freitag in China sein.
Sie erreichen Hanno Schedler unter h.schedler@gfbv.de oder 0551/49906-15.
Sie erreichen Gheyyur Kuerban vom Weltkongress der Uiguren unter 0176/80569329.
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