Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)
Brandkatastrophe und Vertreibungen in Arzach (Bergkarabach): Wo ist die deutsche Außenministerin?
Brandkatastrophe und Vertreibungen in Arzach (Bergkarabach):
- GfbV kritisiert Schweigen der Außenministerin zu jüngsten Entwicklungen
- Deutschland hat Katastrophe sehenden Auges zugelassen
- Humanitäre Hilfe und Konsequenzen für Aserbaidschan gefordert
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) kritisiert das Schweigen der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock zur jüngsten Brandkatastrophe und der Vertreibung der armenischen Bevölkerung aus Arzach (Bergkarabach): „Monatelang hat Deutschland zugeschaut, wie Aserbaidschan Arzach blockiert hat. Man hat zugelassen, dass 120.000 Menschen eingesperrt und von der Versorgung abgeschnitten wurden. Man hat zugelassen, dass Aserbaidschan angreift und die Kontrolle über Arzach übernimmt. Die Folgen waren absehbar: 13.550 Menschen sind schon geflohen. Nun ist weiteres schreckliches menschliches Leid entstanden durch die Explosion eines Treibstofflagerns“, erklärte GfbV-Osteuropaexpertin Sarah Reinke. „Während andere Länder wie Frankreich und die USA schnell reagiert haben, schweigt das Auswärtige Amt. Wo ist die deutsche Außenministerin, die sich sonst so gerne ihrer deutlichen Worte rühmt?“
Nach dem politischen Versagen der deutschen Außenpolitik müsse nun wenigstens humanitär geholfen werden, auch wenn die Hilfe für viele zu spät komme: „Bitte beeilen Sie sich dieses Mal, Frau Baerbock! Sorgen Sie dafür, dass Aserbaidschan Arzach nicht unter Ausschluss der Weltöffentlichkeit besetzen und die Menschen vertreiben kann. Es braucht internationale Beobachter, es braucht UN-Friedenstruppen, setzen Sie sich bitte dafür schnellstmöglich ein“, fordert Reinke.
Sie erreichen Sarah Reinke unter s.reinke@gfbv.de oder 0551/49906-13.
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