Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)
Online-Vortrag am 22.4. zu Christen in Syrien und der Türkei - Gedenken an entführte Bischöfe von Aleppo
Vor elf Jahren wurden im Nordwesten Syriens zwei christliche Würdenträger entführt. Bis heute gibt es kein Lebenszeichen von ihnen. Um an ihr Schicksal zu erinnern, veranstaltet die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) einen Online-Vortag mit anschließender Diskussion. Bei dem Vortrag wird es auch um die sich verschlechternde Lage von Christen in Syrien und der Türkei gehen. Dazu laden wir Sie herzlich ein:
Am Montag, 22. April 2024
um 19 Uhr
per Livestream. Bitte hier anmelden.
Zu der Entführung des Erzbischofs der syrisch-orthodoxen Kirche, Mor Gregorius Yohanna Ibrahim, und des Erzbischofs der griechisch-orthodoxen Kirche, Boulos Yazigidie am 22. April 2013 hat sich niemand je offiziell bekannt. Doch der Verdacht liegt nahe, dass radikale Islamisten, die Bischöfe entführten. Sie galten als Vermittler, Botschafter und Kämpfer für die Menschenrechte im anhaltenden Bürgerkrieg in Syrien. Dafür wurden sie 2014 auf Vorschlag der GfbV in Abwesenheit mit dem Weimarer Menschenrechtspreis ausgezeichnet.
Heute wird die Lage für christliche Gemeinden in Syrien, aber auch in der Türkei, zunehmend angespannter. „Wie andere Minderheiten werden Christen verstärkt von radikalen Islamisten bedrängt, die vom türkischen Machthaber Recep Tayyip Erdoğan unterstützt oder hofiert werden“, sagt der GfbV-Nahostreferent Dr. Kamal Sido. „Leider wird auch in Deutschland die Benachteiligung und Diskriminierung der Christen in Syrien und der Türkei kaum thematisiert. Die deutsche Politik und die großen Kirchen drücken sich offenbar davor, in islamischen Ländern, Glaubensfreiheit für Christen einzufordern.“
Am Vortrag teilnehmen werden GfbV-Referent Dr. Kamal Sido, der im Frühjahr 2023 Christen und andere Minderheiten in Syrien und im Irak besucht hat, und Abdullah Demirbaş, ehemaliger Bürgermeister von Sur, Diyarbakır, der über die Lage der Christen in der Türkei berichten wird. Wegen seines Engagements für Minderheiten musste Demirbaş aus der Türkei fliehen und lebt heute in der Schweiz. Als kurdischer Politiker und Rechtsanwalt setzt er sich nicht nur für die Rechte der Kurden, sondern auch der Armenier, Assyrer/Chaldäer/Aramäer, Yeziden und Juden ein.
Bei der Veranstaltung gedenken wir der beiden verschleppten Bischöfe, aber auch der Millionen Armenier, Assyrer/Chaldäer/Aramäer, Griechen, Yeziden und Aleviten, die im Osmanischen Reich dem Völkermord zum Opfer fielen.
Sie erreichen Dr. Kamal Sido unter k.sido@gfbv.de oder 0173/6733980.
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