Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)
Appell an Außenministerin Baerbock: Fluchtrouten im Sudan jetzt einrichten, Waffenstillstand verhandeln!
„Stündlich verschlimmert sich die Lage in El Fasher im Sudan, der einzigen Provinzhauptstadt in Darfur, die noch teils unter der Kontrolle der sudanesischen Armee ist. Hunderttausende Zivilisten sind dort in Lebensgefahr“, warnt Sarah Reinke, Leiterin der Menschenrechtsarbeit der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV).
„Die Millionen Euro, die Deutschland Mitte April auf der Geberkonferenz für den Sudan zugesagt hat, helfen keinen Toten! Verhandeln Sie gemeinsam mit den internationalen Partnern sofort sichere Fluchtrouten und einen Waffenstillstand und verhindern Sie das Sterben in El Fasher“, appelliert Reinke an Außenministerin Annalena Baerbock.
„Unsere Partner vor Ort berichten von sehr besorgniserregenden Entwicklungen während der letzten Wochen“, sagt Reinke. „Was aktuell in El Fasher geschieht, ist schrecklich. Die Stadt wird zu einem riesigen Friedhof für die Zivilbevölkerung. Zivilisten werden absichtlich beschossen, damit sie fliehen. Gleichzeitig werden sie an der Flucht gehindert. Es gibt Massaker. El Fasher ist so gut wie menschenleer. Wir können von Glück sprechen, noch am Leben zu sein“, schreibt eine der Koordinatorinnen des Darfur-Büros der Frauenrechtsorganisation Bana Group for Peace and Development aus El Fasher.
Seit mehr als zwei Wochen werden El Fasher und die umliegenden Orte in Nord-Darfur bombardiert. Die Rapid Support Forces (RFS), die Gegenspieler der sudanesischen Armee, wollen die Stadt mit aller Gewalt einnehmen. Allen Kriegsparteien sind die Zivilbevölkerung, sowie die aktuell rund 800.000 Geflüchteten in El Fasher gleichgültig. „Krankenhäuser und Zufluchtsorte für Geflüchtete werden gezielt angegriffen. Die Kriegsparteien haben die Stadt nach außen abgeriegelt, es gibt keine Fluchtrouten“, sagt Reinke.
Sie erreichen Sarah Reinke unter s.reinke@gfbv.de oder 0551/49906-13.
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