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Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)

Forderung nach Konsequenzen für Wolfsgruß bei EM-Viertelfinale: UEFA muss Untersuchung gegen Fans einleiten

Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) wirft der Bundesregierung und der UEFA vor, die Gefahren durch türkische Nationalisten und Islamisten zu verharmlosen und fordert Konsequenzen. „Die UEFA hat es versäumt, das Zeigen des Wolfsgrußes mit einem Stadionverbot zu belegen und hat ihren Drei-Stufen-Plan gegen Rassismus und Diskriminierung nicht umgesetzt. Beim Viertelfinalspiel gegen die Niederlande wurde der Wolfsgruß massenhaft von Fans der türkischen Nationalmannschaft gezeigt, trotzdem gab es keine Durchsage im Stadion und das Spiel wurde nicht unterbrochen“, kritisiert der GfbV-Nahostreferent Dr. Kamal Sido heute in Göttingen.

„Das Zeigen des Wolfsgrußes in deutschen Stadien darf nicht ohne Konsequenzen bleiben. Die UEFA muss reagieren und eine Untersuchung gegen die Fans der türkischen Nationalmannschaft einleiten, die die rechtsextreme Geste gezeigt haben. Das Zeigen des Wolfsgrußes muss mit Stadionverboten geahndet werden“, fordert der Menschenrechtler.

„Die deutsche Bundesregierung muss die Gefährlichkeit der Ideologie der Grauen Wölfe in Deutschland ernst nehmen. Vereine mit Verbindungen zu den Grauen Wölfen dürfen von der Bundesregierung und den Landesregierungen nicht weiter finanziert werden. Gleichzeitig müssen die Opfer der Ideologie der Grauen Wölfe mehr Unterstützung bekommen“, fordert Sido.

„Mit der Einbestellung des deutschen Botschafters in der Türkei und dem kurzfristigen inoffiziellen Besuch Erdoğans in Berlin hat sich die türkische Regierung eindeutig hinter die rechtsextreme und rassistische Ideologie der Grauen Wölfe gestellt. Dieses Verhalten Erdoğans und der türkischen Regierung muss Konsequenzen der deutschen Bundesregierung nach sich ziehen“, sagt der GfbV-Nahostreferent.

„Die Ideologie der Grauen Wölfe ist tief im türkischen Staat verankert“, so Sido. Die türkische Armee und ihre Söldner haben in den vergangenen Tagen im Norden Syriens mindestens fünf Menschen erschossen, 20 verletzt und 30 festgenommen. Diese Menschen hatten gegen die Übergriffe auf syrische Flüchtlinge in der Türkei und gegen einen möglichen Deal Erdoğans mit dem syrischen Diktator Assad auf Kosten der Syrer protestiert. Im Irak und in Syrien soll das türkische Militär nach eigenen Angaben seit Anfang 2024 rund 1322 kurdische „Terroristen ausgeschaltet“ haben. „Die Verbrechen in Nordsyrien werden von den Grauen Wölfen bejubelt. Auch die Vertreibung fast aller 120.000 Armenier aus Bergkarabach Ende 2023 wurde von den Grauen Wölfen bejubelt und unterstützt“, erklärt der Nahostreferent.

Sie erreichen Dr. Kamal Sido unter k.sido@gfbv.de oder 0173/6733980.

Gesellschaft für bedrohte Völker
Pressereferat
Sarah Neumeyer
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