Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)
Falun-Gong-Praktizierende in China weiter unrechtmäßig in Haft: Freiheit für Yuande Ding!
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) fordert die sofortige Freilassung von Yuande Ding und allen anderen Falun-Gong-Praktizierenden, die aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit vor einem Jahr unrechtmäßig von der chinesischen Regierung vor Gericht gestellt wurden. Kurz vor dem EU-China-Gipfel hatte die chinesische Regierung im November und Dezember 2023 in einer Welle von Schauprozessen insgesamt 22 Falun-Gong-Praktizierende aus der Stadt Rizhao in der chinesischen Ostprovinz Shandong verurteilt.
Am 28. November 2023 begann der Prozess gegen Yuande Ding, der am 15. Dezember 2023 zu einer Gefängnisstrafe von drei Jahren und zu einer Geldstrafe von 15.000 Chinesischen Yuan (umgerechnet etwa 2.000 Euro) verurteilt wurde. Seit dem 20. März 2024 sitzt er im Gefängnis. „Lediglich aufgrund seines Glaubens an die chinesische Meditationspraktik Falun Gong wurde mein Vater vor das Volksgericht Wulian gestellt. Für den Prozess fehlte jegliche Rechtsgrundlage“, berichtet sein Sohn Lebin Ding gegenüber der GfbV. „Im Gefängnis wird er dazu gezwungen, Gehirnwäschekurse zur Verleumdung von Falun Gong zu belegen und Zwangsarbeit zu leisten. Höchstwahrscheinlich wird er gefoltert. Darüber hinaus droht ihm in der Haftzeit der staatliche Organraub, der bekanntlich an politischen Gefangenen durch die Kommunistische Partei Chinas praktiziert wird.“
„Wir stehen an der Seite von Familie Ding und setzen uns weiterhin für die Freiheit von Herrn Yuande Ding und den Schutz seiner Ehefrau ein, die nach einer Inhaftierung im Mai 2023 wieder frei ist“, betont Jasna Causevic, GfbV-Referentin für Genozid-Prävention und Schutzverantwortung. „Die chinesische Regierung muss die seit über 25 Jahren anhaltende Verfolgung gegen Falun-Gong-Praktizierende in China beenden. Das staatliche Verbrechen, das von China ausgeht, beinhaltet Handlungen, die gegen grundlegende Menschenrechte und internationale Normen verstoßen. Die Verantwortlichen müssen nach chinesischem Recht und auf Grundlage der UN-Konvention gegen Folter zur Rechenschaft gezogen werden.“
Auch in Deutschland hat die chinesische Regierung, transnationale Repressionen und Spionageaktivitäten gegen chinesische Menschenrechtsaktivisten intensiviert. „Die kommunistische Partei Chinas versucht, mich aufgrund meines öffentlichen und kontinuierlichen Einsatzes für meine Eltern zum Schweigen zu bringen“, erklärt der Menschenrechtsaktivist Lebin Ding, der im Exil in Deutschland lebt.
„Die deutsche Bundesregierung muss mit Nachdruck für die Rechte in Deutschland lebender Menschen eintreten, die vor den Repressionen der Kommunistischen Partei Chinas geflohen sind“, fordert die Menschenrechtlerin Jasna Causevic. „Wir fordern deutsche Politiker zudem dazu auf, sich in Gesprächen mit Vertretern der chinesischen Regierung für die Freilassung der inhaftierten Falun-Gong-Praktizierenden einzusetzen und für die Rechte von Falun-Gong-Praktizierenden, politischen Dissidenten, Christen, Muslimen, ethnischen Minderheiten und andere Volksgruppen in China einzutreten.“
Sie erreichen Jasna Causevic unter j.causevic@gfbv.de oder 0551/49906-16.
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