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Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) e.V.

Pfandbriefe behaupten Stellung als größtes Rentenmarktsegment

Bonn (ots) "Der deutsche Rentenmarkt hat im abgelaufenen Jahr
seine Leistungsfähigkeit erneut unter Beweis gestellt" erklärte Dr.
Karsten von Köller, Vorsitzender des Verbandes deutscher
Hypothekenbanken und Mitglied des Vorstandes der RHEINHYP Rheinische
Hypothekenbank AG anlässlich der Vorstellung des Jahresberichtes des
Verbandes in Frankfurt. Trotz eines Anstieges der Kapitalmarktzinsen
um 1,6 %-Punkte habe der Bruttoabsatz der von in- und ausländischen
Emittenten aufgelegten Schuldverschreibungen mit einem Zuwachs von 8
% auf 708 Mrd. Euro eine neue Höchstmarkte erreicht. Der Nettoabsatz
habe mit knapp 290 Mrd. Euro das Vorjahresergebnis sogar um 20 %
übertroffen.
Dabei hätten die von Hypothekenbanken und Landesbanken neu
ausgegebenen Pfandbriefe mit einem Emissionsvolumen von über 280 Mrd.
Euro, dies entspräche einem Anteil von 43 %, ihre Stellung als
größtes Segment des deutschen und europäischen Rentenmarktes
behaupten können. Maßgeblich habe der Öffentliche Pfandbrief in der
Form von Jumbo- oder Global-Pfandbriefen zum Absatzerfolg
beigetragen. Allein in diesem Marktsegment habe sich der Umlauf um 43
% auf knapp 300 Mrd. Euro erhöht und sei damit größer als die meisten
Staatsanleihenmärkte in Europa.
Bei den Mitgliedsinstituten des Verbandes könne nach den Worten
von Köllers von einer gewissen Beruhigung der Absatztätigkeit
gesprochen werden. Ihr Schuldverschreibungsabsatz läge um insgesamt 3
% höher als im Vorjahr und summiere sich auf 185 Mrd. Euro.
Bei einem um 6 % gestiegenen Staatskreditgeschäft sei der Absatz
der der Refinanzierung dienenden Öffentlichen Pfandbriefe mit 115
Mrd. Euro weitgehend unverändert geblieben. Mit 21,5 % sei der
Rückgang beim Absatz von Hypothekenpfandbriefen deutlich stärker
ausgefallen als bei den Hypothekarkrediten. Demgegenüber sei das
Volumen der ungedeckten Schuldverschreibungen auf 41 Mrd. Euro und
damit gegenüber dem Durchschnitt der Vorjahre fast um das Dreifache
angeschwollen. Dies sei, so der Verbandsvorsitzende, darauf
zurückzuführen, dass Pfandbriefe bei der Finanzierung des
expandierenden Europakreditgeschäftes nur begrenzt eingesetzt werden
könnten.
Die steigende Bedeutung der Jumbos zeige sich darin, dass
annähernd die Hälfte des gesamten Pfandbriefabsatzes der
Hypothekenbanken auf sie entfallen sei. Über 90 % dieser hochliquiden
Emissionen entfielen jedoch auf die Öffentlichen Pfandbriefe.
Erfolgreich im europäischen Wettbewerb
Nach von Köller sind es vor allem die Jumbo-Pfandbriefe, die
inzwischen Einzug in die Portfolios ausländischer Investoren gehalten
hätten. So seien im letzten Jahr schätzungsweise 40 % des
Jumbo-Absatzes außerhalb Deutschlands platziert worden. Dies könne
sich durchaus mit dem Anteil vieler Staatsanleihemärkte messen. Die
Pfandbriefemittenten würden nun die Früchte ihrer Anstrengungen
ernten, mit denen sie den Pfandbriefmarkt modernisiert und konsequent
an den Bedürfnissen großer, international agierender Investoren
ausgerichtet hätten. Als Beispiel nannte er das auf 1,8 Mrd. Euro
gestiegene Durchschnittsvolumen der im letzten Jahr emittierten
Jumbos und Veränderungen im Emissionsverfahren. Allerdings schlügen
sich diese Erfolge noch in erster Linie innerhalb Eurolands nieder.
Asiatische und insbesondere amerikanische Investoren spielten
demgegenüber eine vergleichsweise geringe Rolle. Ein wesentlicher
Grund hierfür müsse in der Euroschwäche gesehen werden.
Die internationale Attraktivität des traditionellen
Refinanzierungsinstrumentes der deutschen Hypothekenbanken sieht der
Verbandsvorsitzende auch durch die steigende Anzahl von Ländern
bestätigt, die ähnliche Systeme eingeführt haben bzw. überlegen, dies
zu tun. Die Hypothekenbanken freuten sich zwar über den Zuwachs in
der "Pfandbrief-Familie", die Investoren sollten sich aber der
bestehenden Unterschiede zwischen den Pfandbriefen und
pfandbriefähnlichen Produkten bewusst sein. Bei der rechtlichen Seite
wäre dies z. B. die Frage, ob die Emittenten, wie die deutschen
Hypothekenbanken, als Spezialkreditinstitute auf die Vergabe
risikoarmer Staats- und Immobilienkredite spezialisiert seien. Aber
auch die Sekundärmarktqualitäten wie Größe des Marktes und Liquidität
seien wichtige Unterscheidungsmerkmale. Gemessen an diesen Kriterien
stelle der Pfandbrief die unangefochtene Benchmark dar.
Hypothekenzinsen bleiben günstig
Bei der Zinsentwicklung zeigte sich von Köller verhalten
optimistisch. Ausgehend von einem Zinsniveau von rund 6,6 % für
10-jährige Hypothekarkredite erwartet er einen Anstieg auf knapp
unter 7 %. Dies läge immer noch deutlich unter dem langjährigen
Durchschnittwert von ca. 8 %. Bauherren könnten also weiterhin noch
mit vergleichsweise günstigen Konditionen rechnen.
Verhaltene Erwartungen für das Jahr 2000
Für das Immobilienfinanzierungsgeschäft würde es nach den Worten
von Köllers bereits einen beachtlichen Erfolg bedeuten, wenn das
Vorjahresniveau von rund 55 Mrd. Euro Neukrediten gehalten werden
könnte. Dabei werde das Europageschäft weiter eine positive
Entwicklung aufweisen. Ein Lichtstreifen sei auch bei den
inländischen Gewerbefinanzierungen zu erblicken. Diese würden
voraussichtlich von der sich infolge der anziehenden Konjunktur
verbessernden Nachfrage nach gewerblichen Immobilien profitieren.
Anhaltende Unterschiede sehen die Hypothekenbanken zwischen den
neuen und den alten Bundesländern. In den westdeutschen Städten
hätten sich die Märkte für Büroimmobilien z. T. deutlich erholen
können, während die Situation in den neuen Bundesländern nach wie vor
durch hohe Leerstände geprägt sei.
Angestrebte Ausweitung der Geschäftstätigkeit
Mit den aktuellen Vorschlägen des Verbandes zur Ausweitung der
Geschäftsmöglichkeiten wollten die Hypothekenbanken sicherstellen,
dass sie auch künftig auf die sich verändernden Erfordernisse ihrer
Kunden reagieren könnten. Dazu gehörten z. B. eine Ausweitung der
Geschäftsmöglichkeiten auf die USA, Kanada und Japan. Auch
Dienstleistungen rund um die Immobilienfinanzierung und die Immobilie
wie z. B. die Durchführung von Wertermittlungen, die Verwaltung von
Immobilienportfolios und von Hypothekenbeständen für andere gehörten
zu den Tätigkeiten, die die Hypothekenbanken künftig vornehmen
möchten. Keinesfalls strebten die Hypothekenbanken
Geschäftsmöglichkeiten außerhalb ihrer Kernkompetenzbereiche Staats-
und Immobilienfinanzierungen an. Deshalb seien eventuelle Risiken
beherrschbar und würden durch die Vorteile bei weitem
überkompensiert.
Statistik Nr. 13                     
   Übersicht: AKTIV- und PASSIVGESCHÄFT der HYPOTHEKENBANKEN1
JAN.      JAN.     +/-    Bestand/Umlauf
    in Mio. EURO        1999      2000    in %    31.1.99  31.1.00
NEUZUSAGEN 
   insgesamt         33.758    15.710    -53,5%    702.270    800.774
Zusagen für 
   HYPOTHEKARKREDITE  3.770     2.791    -26,0%   302.371    324.151
   (einschl. 1b/1c Kredite)                     
   davon für:                     
   Wohnungsneubau      651      422       -35,2%   79.668     79.016
   Kauf, Modernisierung u. 
   Ablösungen        1.804    1.272     -29,5%    122.605     135.518
   gewerbliche 
   Beleihungen       1.315    1.097     -16,5%    100.098     109.617
davon: Beleihungen 
   in EU- 
   und EWR-Staaten    577      417      -27,8%     9.226       16.123
Ausgezahlte 
   HYPOTHEKARKREDITE 3.434   2.525      -26,5%      
   insges. (einschl. 1b/1c Darl.)
Zusagen im 
   STAATSKREDITGESCHÄFT  29.988   12.919   -56,9%   399.898   476.623
   (ohne 1b/1c Kredite)                     
   davon an:                     
   inländische öffentliche                     
   Haushalte 2)       9.350      3.472      -62,9%  230.147   249.484
   sonstige 
   Staatskredite 3)  20.638      9.447      -54,2%  169.751   227.139
Auszahlungen im 
   STAATSKREDITGESCHÄFT  26.366      15.297      -42,0%      
   insges. (ohne 1b/1c Kredite)
Schuldverschreibungsabsatz                     
   insgesamt 4)        14.583      17.412     19,4%   600.314 727.087
Hypothekenpfandbriefe        
                       1.513      3.958      161,6%  156.821  183.286
   öffentliche Pfandbriefe     
                      10.952      8.641      -21,1%  387.737  476.067
   nicht deckungspflichtige 
   Papiere            2.117      4.812      127,3%   55.756    67.734
1) Mitgliedsinstitute des VdH
2)Bund, Länder und Gemeinden
3)Öffentl. Unternehmen sowie kommunalverbürgte Darl., 
    Kommunalkredite an Kreditinst. und Ausland
4)einschl. Namensschuldverschreibungen

Rückfragen bitte an:

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Holbeinstr. 17 Pressearbeit:
53175 Bonn Franz-Josef Arndt (Tel.: 0228/95 90 2-46)
Tel.: (0228) 95 90 2-0 E-Mail: arndt@hypverband.de
Fax: (0228) 95 90 2-44 Jens Tolckmitt (Tel.: 0228/95 90 2-62)
http://www.hypverband.de E-Mail: tolckmitt@hypverband.de

Original-Content von: Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) e.V., übermittelt durch news aktuell

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  • 22.02.2000 – 12:03

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