Forum Moderne Landwirtschaft e.V.
FNL: "Wir können die Welt ernähren!" - Innovative, moderne und nachhaltige Agrarproduktion gefordert
Berlin (ots)
"In fünfzig Jahren werden 9 Milliarden Menschen auf der Erde leben. Deren Versorgung zu sichern, dieser Verantwortung müssen wir uns stellen", das sagte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, anlässlich der Podiumsdiskussion "Wir können die Welt ernähren!", die die Fördergemeinschaft Nachhaltige Landwirtschaft (FNL) als einen ihrer thematischen Beiträge zum 10. Geburtstag des ErlebnisBauernhofes veranstaltete. Um dies sicherzustellen - da waren sich die Diskutanten einig - sei es essentiell, die international hohen Standards zu harmonisieren und in den ärmsten Ländern eine "good governance" zu ermöglichen.
"Dass der Einsatz von Mineraldüngern und Pflanzenschutzmitteln nicht nur der westlichen Welt, sondern auch den Armen nutzt," das forderte Michael Ceranski, Geschäftsleiter Pflanzenschutz Deutschland, Österreich, Schweiz und Benelux-Ländern der BASF SE ebenso wie die Nutzung der Biotechnologie. Die Sicherung der Ernährung der Weltbevölkerung sei nur erreichbar, wenn weiter intensiv und innovativ geforscht werde. Da weltweit auch zukünftig nicht mehr Ackerfläche zur Verfügung stehe als heute, bedeute dies letztendlich eine Verdoppelung der Produktivität in den nächsten 20 Jahren.
Die umweltpolitische Sprecherin der Freien Demokraten, Dr. Christel Happach-Kasan, hob hervor, dass von der kürzlich verabschiedeten neuen Europäischen Pflanzenschutzgesetzgebung wesentliche Fortschritte in der Harmonisierung der Zulassungsbestimmungen zu erwarten sind, dies jedoch durch den Übergang zu einer gefahrenbezogenen Einzelbewertung unter Verzicht auf eine Risikobetrachtung erkauft wurde.
"Für den Einzelhändler Edeka ist bei der Versorgung der Konsumenten Transparenz oberstes Gebot", sagte der Vorstandsvorsitzende der Edeka AG, Markus Mosa. Letztlich müsse der Verbraucher entscheiden können, wohin er beim Einkauf greife.
Frau Dr. Happach-Kasan und Professor Dr. Andreas Hensel, Präsident des Bundesinstitutes für Risikobewertung, warnten allerdings vor zu großen Erwartungen, denn die Dritte Welt sei ein schwieriges Feld für die Harmonisierung von Standards.
Hensel betonte in seinen Ausführungen, dass die größeren Gefahren für den Verbraucher häufig nicht in Rückstandsbelastungen bei Nahrungsmitteln, vielmehr jedoch in der Lebensmittelhygiene lägen. Sicherheit kann nach Hensel nicht einfach standardisiert werden. "Die Diskussion in Deutschland sei ein Luxusproblem", führte Hensel weiter aus. Wir sind weltweit führend bei sicheren Lebensmitteln.
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