ARD-Themenwoche 2009: Preisträger von "tell.a.vision
Mainz (ots)
Desinteressiert, angepasst und konsumorientiert - oder edel, hilfreich und gut? Im Rahmen des bundesweiten Kinder- und Jugend-Wettbewerbs "tell.a.vision: Zeig, was du machst" wurden Kinder und Jugendliche gesucht, die sich ehrenamtlich engagieren. Dabei haben besonders viele Schulklassen und -AGs ihre Projekte eingereicht und bei ARD.de im Internet veröffentlicht. Jetzt stehen die Preisträger fest.
Die Gewinnerinnen des 1. Preises sind zwei Jugendliche aus Elsenfeld (Bayern): Anne Vogel und ihre Freundin Katharina engagieren sich seit ihrem 16. Lebensjahr in ihrer Freizeit im "Circus Blamage e.V." als Betreuerin und Trainerin von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung, die an einwöchigen Zirkus-Camps teilnehmen. "Wir waren als Kinder selbst schon Teilnehmer an diesem Projekt und wollen nun den Kindern weiter geben, was wir über Zirkustechniken, aber vor allem über soziales Miteinander gelernt haben.", so die Preisträgerinnen in ihrem Beitrag. Die ungewöhnliche Verbindung von sportlichen, künstlerischen, kreativen und sozialen Elementen, bei der der Spaß an der Sache stets im Vordergrund steht, hat die Jury besonders beeindruckt.
Mit dem 2. Preis wird ein besonders eindrucksvolles Beispiel grenzübergreifenden Engagements ausgezeichnet: Franziska Notthoff (18) arbeitet seit drei Jahren ehrenamtlich im "Friedensdorf International" in Oberhausen (Nordrhein-Westfalen) und betreut kranke und verletzte Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten. Die meisten Kinder leiden an schweren Verbrennungen, sind Mienenopfer oder haben schwere Knochenentzündungen. Franziska Notthoff betreute die Kinder dabei nicht nur im Rehabilitationszentrum Oberhausen, sondern begleitete sie sogar auf ihrem Weg zurück nach Angola.
Der sichere Umgang mit Sprache wird in unserer medial geprägten Gesellschaft nach Überzeugung der Jury essentiell für die Zukunftschancen der kommenden Generation sein. Immer mehr Jugendliche haben in diesem Bereich jedoch sehr starken Förderbedarf. Mit der Initiative "JuKi - Jugend für Kinder" - einem selbstorganisierten Projekt von zehn 12- bis 14-jährigen Jugendlichen - geht der 3. Preis deshalb nach Bietigheim-Bissingen (Baden-Württemberg). Viele Vorschulkinder in sozialen Brennpunkten haben es schwer, Deutsch zu lernen, da es in ihrem Umfeld fast keine deutschen Kinder gibt. Die JuKis nehmen sich diesem Problem an, indem sie Kitas besuchen und den Kindern vorlesen, sie zum Deutsch sprechen anregen und feste Patenschaften für besonders benachteiligte Kinder übernehmen.
"Gemeinsam - Engagiert - Sozial" ist der Titel des Sieger-Projekts beim "Sonderpreis Schule" für die beste Einsendung einer Schulklasse oder -AG. 70 Neuntklässler der Graf-Engelbert-Schule in Bochum (Nordrhein-Westfalen) engagieren sich im freiwilligen Sozialpraktikum. Sechs Monate lang arbeiten sie zwei bis drei Stunden pro Woche in 30 verschiedenen sozialen Einrichtungen. Je nach Interesse und Fähigkeiten helfen sie lernschwachen Schülern, gestalten bunte Nachmittage im Altenheim, moderieren Sendungen für das Krankenhausradio oder unterstützen ein Musikprojekt für Demenzkranke. "Was wären soziale Einrichtungen ohne das große Heer an freiwilligen Helfern? Ein Projekt, das klassisches ehrenamtliches Engagement wiederspiegelt", lobt Jury-Mitglied Dennis Wilms Einfallsreichtum und Ausdauer der jungen Bochumer.
Träger des Publikumspreises ist der "Offene Jugendtreff + Internetcafé @ttic" der evangelischen Kirchengemeinde Warendorf (Nordrhein-Westfalen). Über den Gewinner dieser Kategorie konnten die Online-Nutzer per Internet-Voting unter themenwoche.ARD.de entscheiden. Der Jugendtreff bietet Jugendlichen an zwei Tagen der Woche die Möglichkeit, sich zu treffen, gemeinsam im Internet zu surfen, zu kickern oder Billard zu spielen. Begleitet wird der Jugendtreff von einem zehnköpfigen Team ehrenamtlicher Jugendmitarbeiter, die auch Freizeiten oder Ferienpassaktionen organisieren. @ttic will Jugendliche wahr- und ernst nehmen, damit sie sich selbst wahr- und ernst nehmen können.
Der Online-Wettbewerb "tell.a.vision: Zeig, was du machst" fand im Rahmen der ARD-Themenwoche "Ist doch Ehrensache" (10. bis 16. Mai 2009) statt. Dabei waren Kinder und Jugendliche bis einschließlich 18 Jahren aufgefordert, ihr ehrenamtliches Engagement in Wort und Bild zu schildern und auf der Website zur ARD-Themenwoche zu veröffentlichen. Insgesamt wurden 149 Beiträge eingereicht, die deutlich machten, dass das Thema Ehrenamt keineswegs ein Auslaufmodell ist. Dabei haben besonders viele Schulklassen und -AGs teilgenommen und durchwegs sehr ambitionierte Projekte vorgestellt. Die Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen zeigten dabei viele Facetten bürgerschaftlichen Engagements: Von freiwilliger Nachhilfe, Sanitätsdienst im eigenen Klassen-Umfeld, über die ehrenamtliche Betreuung von Hospizpatienten, dem Einsatz für bedrohte Amphibien bis hin zum kreativen Fund-Raising für Leukämiestiftungen oder Dritte-Welt-Projekte.
Alle Gewinner erhalten Sachpreise im Wert von 250 bis 1.000 Euro, die der jeweiligen Einrichtung zugute kommen sollen. Die Preisträger der einzelnen Kategorien wurden von einer prominenten Jury bestimmt. Dieser gehörten an: Philipp Lahm (Fußballstar und Pate der ARD-Themenwoche), Prof. Dr. Thomas Olk (Vorsitzender des Sprecherrates des Bundesnetzwerks Bürgerschaftliches Engagement), Prof. Dr. Thomas Rauschenbach (Leiter des Deutschen Jugendinstituts in München), Jan Stapelfeld (Darsteller des "Valentin" in der ARD-Serie "Marienhof") und Dennis Wilms (Moderator der Sendung "W wie Wissen" im Ersten).
Fragen zum Internet-Angebot der ARD-Themenwoche "Ist doch Ehrensache!" und den Multimediawettbewerb "tell.a.vision: Zeig, was du machst" richten Sie bitte an: Sönke Vaihinger, Redaktionsleiter ARD.de.
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