ARD: Sparanstrengungen und Personalabbau sind längst Realität
Saarbrücken (ots)
Im Zusammenhang mit der öffentlichen Diskussion zum KEF-Bericht weist die ARD die zum Teil verzerrenden Darstellungen in der Öffentlichkeit ausdrücklich zurück. Bei ihrer Sitzung in Saarbrücken bekräftigten die Intendantinnen und Intendanten den eingeschlagenen Kurs, der gekennzeichnet ist von Einsparungen auch durch Personalabbau und Kooperationen. Trotz Einnahmeverlusten in dreistelliger Millionenhöhe gibt es aber anders als fälschlicherweise dargestellt weder die Forderung nach einer Gebührenerhöhung noch führen die Telemedienangebote der ARD zu Kostensteigerungen für die Nutzer.
Der ARD-Vorsitzende Peter Boudgoust betont: "Wer den KEF-Bericht aufmerksam und ohne vorgefertigte Meinung liest, kommt zu dem Ergebnis, dass Sparanstrengungen in der ARD längst Realität sind und die KEF diese auch anerkennt. Die interessengesteuerte Skandalisierung einzeln herausgegriffener Punkte zeigt jedoch, dass ein Teil der Presse jeden Anschein eines fairen Umgangs mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk endgültig aufgegeben hat."
Die ARD spart
Die Wirtschafts- und Finanzkrise hat auch bei der ARD zu deutlich weniger Einnahmen geführt. Dies betrifft nicht nur die Erträge für Werbung und Sponsoring. Zu Buche schlägt vor allem die steigende Zahl derer, die von den Gebühren aus sozialen Gründen befreit werden. Durch verstärkte Sparanstrengungen und vermehrte Kooperationen innerhalb des Senderverbundes bemüht sich die ARD, diese Ertragseinbußen auszugleichen. Dies erkennt die KEF ausdrücklich an. Finanzierungslücken kleinerer Sender wurden durch eine Weiterentwicklung der internen Ausgleichsmechanismen geschlossen.
Die ARD geht mit den Gebührengeldern wirtschaftlich um
Seit Jahren liegen die Gebührenanpassungen unterhalb der Inflationsrate. Schon deshalb baut die ARD kontinuierlich feste Stellen ab. 2012 wird es 4.000 weniger Festangestellte geben als noch 1993. Die Anstalten prüfen, wie der von der KEF angemahnte weitere Abbau von 300 Stellen in einer Größenordnung von 50 Mio. Euro sinnvoll umgesetzt werden kann. Stellenabbau allein ist kein Maß für Wirtschaftlichkeit. Es besteht jedoch kein Zweifel, dass die ARD die geforderten Einsparungen erbringen wird.
Die ARD liefert Qualität zu angemessenen Preisen
Im KEF-Bericht werden verschiedene Sendungen und ihre Minutenpreise angegeben. Ein direkter Vergleich ist allein deshalb nicht möglich, weil sich die Sendungen in ihrer Länge, Programmkonzepten und Formaten (Einspieler, Zuschauerbeteiligung, Anzahl der Gäste) und Produktionsbedingungen (Eigenproduktionen/Fremdproduktionen) unterscheiden. Niemand käme auf die Idee, ein Ranking der Zeilen- oder Produktionskosten bei Zeitungs- und Zeitschriftentiteln aufzustellen.
Die KEF leitet aus ihrem Vergleich auch nicht Unwirtschaftlichkeit ab, sondern fordert die ARD zur Analyse und Prüfung auf. Wer allerdings in einen Wettstreit um die günstigste Sendung eintritt, gefährdet den Qualitätsjournalismus, der ohne zeit- und damit kostenintensive Recherche nicht zu haben ist. Die ARD ist der Auffassung, dass alle ihre Sendungen wirtschaftlich produziert werden und den Marktpreisen entsprechen. Ein Kostenvergleich mit Politikmagazinen bei Kommerzsendern ist allerdings nicht möglich. Denn solche Formate gibt es dort nicht. Es kommt hinzu, dass lediglich die Produktionskosten der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanbieter offengelegt und der Öffentlichkeit bekannt gemacht werden.
Die ARD stellt sich mit ihren Telemedien den Herausforderungen der digitalen Welt
Die ARD wird mit ihren Online-Angeboten den Bedürfnissen einer modernen Mediengesellschaft gerecht. Dies wird von der KEF bestätigt. Die diesmal festgestellten Kostensteigerungen sind zu einem erheblichen Teil auf eine neue Art der Erhebung zurückzuführen. Anders als in der Vergangenheit werden jetzt indirekte Kosten wie Raum- oder Hardwarekosten berücksichtigt. Die zunehmende Nutzung der Online-Angebote der ARD hat zudem die Verbreitungskosten erhöht. Entscheidend ist: Jeder Euro, den die ARD fürs Internet ausgibt, wird an anderer Stelle eingespart. Der Gebührenzahler wird somit nicht zusätzlich belastet.
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