ARD-Arbeitsgruppe entwickelt Maßnahmen zum Schutz von Journalisten in Kriegs- und Krisengebieten
Potsdam/Köln (ots)
Die ARD-Intendanten haben eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die Maßnahmen zum Schutz von Journalisten in Kriegs- und Krisengebieten erarbeiten soll. Das teilte der ARD-Vorsitzende Fritz Pleitgen nach dem ARD-Intendantentreffen heute in Potsdam mit. Geleitet wird die Arbeitsgruppe von ARD-Chefredakteur und Politik-Koordinator Hartmut von der Tann. Weitere Mitglieder sind die ARD-Korrespondenten Peter Miroschnikoff (Wien) und Thomas Roth (Moskau) sowie Vertreter des Hörfunks. Die Arbeitsgruppe soll unter anderem Vorschläge für vorbereitende Verhaltenstrainings entwickeln sowie über einen Sonderstatus von Journalisten in Kriegs- und Krisengebieten beraten. Dabei soll sie auch auf das ZDF, VPRT und BDZV zugehen sowie mit der BBC in Kontakt sein. Auf diese Weise soll das Thema Schutz von Journalisten in Kriegs- und Krisengebieten bei den Vereinten Nationen und in Europa verstärkt zur Sprache gebracht werden. Das Auswärtige Amt hat seine Unterstützung zugesagt.
Die Intendanten hatten zu ihren Beratungen auch den OSZE-Beauftragten für die Freiheit der Medien, Freimut Duve, sowie Peter Miroschnikoff hinzugezogen. Beide sprachen sich für eine intensive Vorbereitung der Journalisten in speziellen Trainings, für die Kennzeichnung von Journalisten und ihren Fahrzeugen in Kriegs- und Krisengebieten sowie für einen international anerkannten Zusatzausweis aus. Beide berichteten, dass entsprechend gekennzeichnete weiße Fahrzeuge zum Beispiel in Jugoslawien und im Nahen Osten zu mehr Zurückhaltung gegenüber Journalisten geführt hätten. Darüber hinaus müssten alle Regierungen sich verstärkt für den Schutz von Journalisten einsetzen. Vor Heckenschützen, marodierenden Banden und Attentätern könne es aber keinen sicheren Schutz geben.
Rückfragen: ARD-Sprecher Rüdiger Oppers Tel. 0221/220-1867
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